In der mazedonischen Hauptstadt Skopje sind bei Überschwemmungen mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Laut Medienberichten stieg das Hochwasser nach heftigen Gewittern mit Starkregen in einigen Vororten auf anderthalb Meter.
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Bei heftigen Gewittern und Überschwemmungen sind in Mazedonien mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben dauert die Suche nach weiteren möglichen Opfern an.

Ein heftiger Gewittersturm hatte am Samstagabend die Hauptstadt Skopje getroffen. Die starken Regenfälle wurden von Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von 70 Stundenkilometer begleitet. Besonders betroffen waren die nordöstlichen Vororte von Skopje.

Binnen zwei Stunden fielen laut dem Wetterdienst 93 Liter Regen pro Quadratmeter in Skopje - rund die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagsmenge für den gesamten Monat August. Der Starkregen führte zu Überschwemmungen und Erdrutschen.

"Es waren apokalyptische Szenen"

Medienberichten zufolge stieg das Hochwasser in einigen Dörfern auf anderthalb Meter. Demnach wurden hundert Menschen verletzt, die meisten von ihnen leicht. Skopjes Bürgermeister Koce Trajanovski sprach von einer "Katastrophe", wie er sie noch nicht erlebt habe.

"Es waren apokalyptische Szenen", beschrieben Reporter der örtlichen Zeitung "Telegraf" die Lage: Autos wurden von der Ringautobahn weggespült, Hubschrauber suchten das Gelände nach Überlebenden ab. Schlamm, umgeknickte Bäume, herausgebrochene Steine überall. Das Dorf Stajkovci ganz am Stadtrand ist besonders schwer getroffen. "Das waren Szenen wie im Katastrophenfilm", schildert das Blatt in seiner Onlineausgabe: Autos und landwirtschaftliche Maschinen wurden wie Spielzeug durchs Dorf gespült.

Anwohner sollen Häuser nicht verlassen

Die Behörden forderten die Bewohner auf, sich nicht auf die Straßen zu begeben und insbesondere nicht Auto zu fahren, solange die Lage weiterhin kritisch ist.

Der Verkehr auf der Ringautobahn um Skopje wurde vorsorglich unterbrochen. In Tetovo entstand hoher Sachschaden, Opfer wurden aus der Stadt jedoch nicht gemeldet. Betroffen war auch der Touristenort Ohrid am gleichnamigen See im Südosten des Landes.