Normalerweise ist eine Waffenkammer streng gesichert und nur für Bedienstete zugänglich. Dennoch stellen die Beamten der JVA in Wuppertal überraschend fest, dass ihnen 1000 Schuss Munition abhandengekommen sind.
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© picture alliance / dpaDie JVA in Wuppertal sorgte bereits in der Vergangenheit schon einmal für Negativschlagzeilen.
Aus der Waffenkammer einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen sind 1000 Schuss Munition verschwunden. "Die sind weg", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wuppertal und bestätigte damit einen Bericht der Rheinischen Post. Ermittelt werde wegen Diebstahls gegen Unbekannt. Die Patronen hätten das Kaliber 9 Millimeter und passten in die Dienstwaffen der Bediensteten von Polizei und Justiz in NRW.

Nach Angaben der Ermittler hatte wegen der fehlenden Munition die JVA-Leiterin im Mai Anzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft prüfte zunächst, ob sich jemand verzählt hatte oder ob die Munition bei den Schießübungen der JVA-Mitarbeiter bei der Polizei liegengeblieben war. Nachdem diese Möglichkeiten ausgeschlossen wurden, kam das Diebstahlsverfahren in Gang. Das Justizministerium äußerte sich nicht und verwies auf die laufenden Ermittlungen.

Im Mai hatte in der JVA bereits ein anderer Fall Aufsehen erregt: Ein 18-jähriger Häftling hatte in einer Zelle einen 20-jährigen Insassen im Streit um Spielschulden erwürgt. Die JVA wurde 2011 fertig und gilt als das modernste Gefängnis für junge Straftäter in NRW.