Das Hochwasser im Osten steigt weiter - kritisch könnte es an der Lausitzer Neiße werden.
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© dapdEin Mann mir Warnweste steht in Wasserkretscham (Sachsen) auf einer überfluteten Straße

Experten rechneten am Donnerstagabend damit, dass am Pegel Görlitz an der Lausitzer Neiße der Richtwert für die hohe Alarmstufe 3 am späten Abend oder in der Nacht überschritten werden könnte. Dass die Hochwasser-Alarmstufe 4 erreicht werde sei aber eher unwahrscheinlich, so das Sächsische Landesamt für Umwelt. Die polnischen Zuflüsse zur Neiße führten am Abend viel Wasser.

Der Deutsche Wetterdienst gab zudem eine Unwetterwarnung vor „extrem ergiebigem Dauerregen“ heraus. In den Landkreisen Görlitz und Bautzen wird in der ganzen Nacht Dauerregen erwartet. Zwischen 15 und 30 Liter Wasser pro Quadratmeter können vom Himmel prasseln. Von Mittwoch bis Freitagabend liegt die gefallene Regenmenge bei 110 bis 130 Litern, örtlich auch bei 150 Litern pro Quadratmeter. Damit wäre innerhalb von drei Tagen so viel Regen gefallen, wie sonst im ganzen Monat Juli.

In Görlitz wird ein Wasserstand von 5,20 Meter erwartet, sagte ein Mitarbeiter des Landesamtes am späten Abend. Am Nachmittag ging man noch von 5,80 Meter aus. Um 21.30 Uhr lag der Pegel bei 3,45 Meter. „Vielleicht kommt es doch nicht ganz so schlimm wie gedacht“, sagte er. Es sei sicher nicht mit einer Situation wie im Sommer 2010 zu rechnen. Seinerzeit lag der Pegelstand bei 7 Metern.

Vor allem in Ostsachsen hatte es in der Nacht zum Donnerstag regelrecht geschüttet. Nach Angaben der Landeshochwasserzentrale fielen im Einzugsgebiet der Spree binnen 24 Stunden bis zu 100 Liter pro Quadratmeter.

Unterdessen führte das Hochwasser in Ostsachsen auch in der Bautzener Region zu ersten Straßensperrungen. Zunächst waren nur Staatsstraßen betroffen. Nach Angaben des Landratsamtes Bautzen standen die S 112 in Wasserkretscham, die S 114 in der Ortslage Großpostwitz Gärtnerei bis zur Brücke, die S 115 zwischen Rodewitz und Bederwitz und die S 116 in Großpostwitz unter Wasser.

B.Z./dpa