Bei einem Bombenanschlag auf eine Hochzeitsfeier im Südosten der Türkei sind nach Angaben der Sicherheitsbehörden mindestens 30 Menschen getötet worden. Fast 100 weitere Hochzeitsgäste wurden beim Attentat am Samstagabend in der Provinzhauptstadt Gaziantep verletzt, berichtet Associated Press.
anchlag türkei
© Youtube
Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Gaziantep liegt wenige Kilometer vor der Grenze zu Syrien. Die Hochzeitsfeier fand nach Medienberichten unter freiem Himmel statt. Dieser Teil der Stadt ist vorwiegend von Kurden bewohnt.

Im dieser Region sind sowohl die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS, auch Daesch) als auch die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK aktiv, die sich zu mehreren Anschlägen bekannt hat.



Es habe einen "Terroranschlag" im Zentrum der Stadt Gaziantep im Südosten des Landes gegeben, sagte Gouverneur Ali Yerlikaya laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag.




Der türkische Vize-Ministerpräsident Mehmet Simsek sprach von einem mutmaßlichen Selbstmordattentäter. Das Ziel dieses Terrors sei es, die Menschen zu verängstigen, sagte er im türkischen Fernsehen. "Wir werden das aber nicht zulassen."

Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte den Anschlag und sprach von einer möglichen Urheberschaft der Dschihadistenmiliz Daesch (auch „Islamischer Staat“, IS, genannt).




Am Ort des Geschehens waren zahlreiche Rettungswagen im Einsatz. In sozialen Medien kursierten Videos, die chaotische Szenen zeigten. Menschen schalteten die Taschenlampenfunktion ihres Smartphones ein und irrten auf der Suche nach verletzten Freunden und Angehörigen umher.