Mindestens 10.000 Menschen sind im jemenitischen Bürgerkrieg bislang getötet worden. Diese Zahl nannte der Uno-Koordinator für humanitäre Hilfe, Jamie McGoldrick. Bisher waren Behörden und Hilfsorganisationen von rund 6000 Toten im Jemen-Konflikt ausgegangen.
Der Uno-Koordinator erklärte auf einer Pressekonferenz im Jemen, die Zahl der Toten könne auch noch höher liegen. In einigen Gegenden gebe es keine medizinische Hilfe und Angehörige würden Opfer oft sofort begraben.
Zuletzt hatte die Uno im Mai Alarm geschlagen: Die humanitäre Hilfe für das vom Bürgerkrieg zerrüttete Land sei dramatisch unterfinanziert. Die bisherigen Hilfszusagen der internationalen Gemeinschaft seien "skandalös niedrig". Rund 13 Millionen Jemeniten seien auf Hilfsleistungen angewiesen, 7,6 Millionen Menschen litten unter einer unsicheren Ernährungslage und brauchen dringend humanitäre Hilfe. Sie benötigten sauberes Trinkwasser und Nahrungsmittel. Rund 180.000 Kinder seien unterernährt. 2,5 Millionen Bürger seien zu Flüchtlingen geworden.
Immer wieder treffen auch Anschläge den Jemen: Zuletzt hatte am Montag ein Attentäter im Süden des Landes mehr als 70 Menschen mit in den Tod gerissen. Mehr als 50 Menschen seien in der Stadt Aden verletzt worden, hieß es am Montag in Kliniken.
Den Angaben zufolge nahm der Selbstmordattentäter eine Gruppe von Männern ins Visier, die sich für den Militärdienst einschreiben lassen wollten. Bislang ist unklar, wer hinter dem Attentat steckt. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat in Aden mehrfach Anschläge verübt. So starben Ende Mai bei zwei Bombenanschlägen mindestens 45 Menschen. Der IS bekannte sich zu den Taten.
Im Jemen haben Huthi-Rebellen aus dem Norden große Teile des Landes überrannt. Die Hafenstadt Aden steht unter Kontrolle von Kräften, die an der Seite der Regierung kämpfen. Eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition bombardiert seit März vergangenen Jahres die Aufständischen. Sie unterstützt damit den international anerkannten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi. Das Chaos in dem armen Land machen sich Extremisten zunutze.
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anr/Reuters/dpa
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