Der politisch höchst umstrittene Burkini ist aus Sicht von Ärzten eine wirksame Methode zur Vorbeugung von Hautkrebs. Da die Wirkung von Sonnenschutzmitteln einer Studie zufolge begrenzt sei, wäre entsprechende Kleidung der beste Schutz, sagte der Präsident der Europäischen Vereinigung der Dermato-Onkologen, Claus Garbe, am Mittwoch in Wien.
dpa/Oliver Weiken
"Eine denkbare Variante ist der Burkini." Der Burkini sei ursprünglich von einer Australierin entwickelt worden. In Australien ist die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken, besonders hoch. 50 Prozent der Burkinis würden von Nicht-Musliminnen gekauft, meinte Garbe.

UV-Strahlen werden beim Sonnenbaden häufig unterschätzt und begünstigen das Melanom wie auch den weißen Hautkrebs. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Neuerkrankungen nach Angaben der Deutschen Krebshilfe deutlich gestiegen.

Hitzige Debatte über Burkinis in Europa

Zwei Hautkrebsarten, dem Basalzell- und dem Plattenepithelkarzinom, entstehen häufig an Körperstellen, die dem Licht ausgesetzt sind. Die so genannten malignen Melanome, eine besonders bösartige Form von Hautkrebs, treten häufig jedoch an bedeckten Körperstellen auf.

Das Tragen des Ganzkörper-Badeanzugs durch Musliminnen sorgt derzeit für eine hitzige politische Debatte in Europa. Einigen Politikern gilt der Burkini als Zeichen mangelnder Bereitschaft zur Integration. Das Verwaltungsgericht im französischen Nizza hatte zuletzt das im Juli eingeführte Burkini-Verbot gekippt.

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