Oliver Stone
© AFP 2016/Rafa RivasOliver Stone
Der dreifache Oscarpreisträger Oliver Stone hat Hollywood gegenüber deutschen Medien hart kritisiert, weil das US-Filmstudio sich mit der Finanzierung seines neuen Films „Snowden“ schwer getan hatte.
„Wir waren überrascht. Sehr überrascht. Jedes große Filmstudio hatte den Film abgelehnt. Hollywood ist feige",
so der US-Regisseur in einem Interview mit der Welt am Sonntag. Im Ergebnis wurde der Film Stone zufolge mit deutschen und französischen Geldern finanziert. Oliver Stone drehte schließlich seinen Film in Deutschland, in den Münchner Bavaria Studios.
„Ohne die deutsche und speziell bayerische Förderung hätten wir den Film nicht machen können",
sagte er gegenüber Focus Online.

Zudem sagte der Regisseur der Süddeutschen Zeitung zur Situation in den USA: „Das ganze System ist am Arsch". Laut Stone führt die US-Regierung mithilfe der Geheimdienste einen Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Sie hätten enormes Geld, um die ganze Welt zu überwachen. „Snowden hat uns dieses Problem vor die Haustür gebracht", so Stone. Laut der Welt am Sonntag glaubt der US-Regisseur nicht daran, dass die Massenüberwachung von Daten einen Schutz vor Terrorangriffen garantiert. Zudem kritisiere Stone die Arbeit der US-Geheimdienste vor allem im Hinblick auf die Anschläge vom 11. September 2001.

Die bisher letzte Arbeit von Stone ist der Film Snowden über den ehemaligen NSA-Mitarbeiter und Whistleblower Edward Snowden. Der Film basiert auf den Büchern Edward Snowden. Geschichte einer Weltaffäre des britischen Guardian-Journalisten Luke Harding und Time of the Octopus von Snowdens russischem Anwalt Anatoli Kutscherena. Der US-Star Joseph Gordon-Levitt hat die Hauptrolle gespielt.