Coomputer
© preisgenau.de

Die chinesischen Behörden befinden sich weiterhin im Kampf gegen vermeintlich schädliche Inhalte im Internet. Über 1,3 Millionen Internetseiten seien von der Regierung allein im Jahre 2010 gesperrt worden, wie die Chinese Academy of Social Sciences, kurz CASS, kürzlich berichtete. Doch neben den großen, negativen Zahlen gibt es auch einige Lichtblicke. So sollen die in China verfügbaren Internetseiten um 79 Prozent gestiegen sein, auf rund 60 Milliarden.

Der Zensurwahn in China richtet sich offiziell hauptsächlich gegen pornografische Internetauftritte im Netz. Doch auch in Sachen Presse- und Meinungsfreiheit wird im Land des Drachen oft der Rotstift gezückt. Die Verbotsreihe, die in den Medien scherzhaft als “Great Firewall” bezeichnet wird, wird nicht zuletzt durch Blogs und Foren durchbrochen. Auch in China bleibt das Internet somit also eines der freiesten Medien, obwohl sich das Land, zusammen mit dem Iran, den obersten Platz der ROG-Liste sichern kann.

Bei der ROG-Liste handelt es sich um eine Auflistung der “Reporter ohne Grenzen”, die sich mit Staaten beschäftigt, in denen das Internet stark reguliert wird. Derzeit befänden sich aufgrund von Netzermittlungen sogar rund 30 Journalisten in Haft. 41 Prozent der Internetseiten seien innerhalb eines Jahres offline genommen worden, dennoch kann die Chinese Academy of Social Sciences einen Zuwachs an neuen Websites von 79 Prozent verzeichnen - eines der höchsten Ergebnisse in der letzten Zeit.

Demzufolge lässt sich, trotz immer stärker werdenden Kontrollen, die Freiheit innerhalb des Internet nicht komplett regulieren. China versuchte dem bereits vor einiger Zeit entgegen zu wirken, indem Google vor Gericht gezogen wurde - mit dem Ziel auch ausländische Internetauftritte zu sperren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sache in naher Zukunft weiterentwickeln, und ob China künftig wieder stärker in Sachen Internet-Zensur vorgehen wird.

Quellen: golem.de, pressetext.com, ibtimes.com