In den letzten drei Jahren wurden in Japan mehr als 300 Speisegaststätten für hungernde Kinder und für Kinder aus finanzschwachen Familien eröffnet, wie die Agentur ABC News meldet.
Japan Gaststätten für hungernde Kinder
© AP Photo/ Shizuo Kambayashi
Im Jahr 2013 existierten im Lande nur 21 Kodomo shokudo, wie die Japaner diese Kinder-Gaststätten nennen. Laut der Agentur sind es jetzt bereits 319, und ihre Zahl ist weiterhin steigend.
„In Japan ist es üblich, Armut zu verbergen, deshalb haben die Kinder oft gute Kleidung und ein teures Smartphone, aber dabei nicht einmal 100 Yen (einen US-Dollar), um sich in der Schule eine Flasche Wasser oder Saft kaufen zu können“,
erzählte Setsuko Ito, der eine Struktur für Kindererziehung im Stadtbezirk Arakawa von Tokio leitet.

In diese Gaststätten kommen Kinder, deren Eltern ihnen keine gebührende Ernährung gewährleisten können oder erst sehr spät von der Arbeit kommen. Die meisten Kodomo shokudo existieren auf Kosten von Spenden verschiedenster Organisationen und Mäzene.

Wie die Chefin einer solchen Kindergaststätte erzählte, bietet das gemeinsame Abendessen den Kindern auch Möglichkeiten für die Kommunikation, die ihnen in ihren Familien fehlt, wo die Eltern den ganzen Tag über auf Arbeit sind.

Wie Setsuko Ito der Agentur gegenüber betonte, hat die japanische Regierung der wachsenden Anzahl der Kodomo shokudo bereits ihre Aufmerksamkeit gewidmet und beabsichtigt, ernsthafte Maßnahmen im Kampf gegen die Kinderarmut zu ergreifen.

Laut der Statistik befindet sich etwa die Hälfte der nicht vollständigen Familien in Japan unterhalb der Armutsgrenze. Das Durchschnittseinkommen einer alleinstehenden Mutter betrage etwa 150.000 Yen (1.490 Dollar), berichtet die Agentur ABC News.