Unabhängigkeit und Sorglosigkeit mögen Katzenbesitzer an ihren Haustieren wohl am meisten. Doch ausgerechnet diese Eigenschaften machen die Fellnasen zu einer Katastrophe für die Umwelt, wie der Ornithologe Peter Marra und der Schriftsteller Chris Santella in ihrem Buch „Cat Wars“ („Katzenkriege“) schreiben.
Katze
© Flickr/ Nico Nelson
„Kuschlige Mörder“, so nennen die beiden Autoren die Katzen in ihrem neuerschienenen Buch. Die Miezen fügen der Umwelt einen zunehmend vernichtenden Schaden zu: Jährlich töten sie Milliarden von Singvögeln, Kleinsäuger und Reptilien. Manche Arten seien wegen ihres mörderischen Treibens inzwischen vom Aussterben bedroht, mahnen die Buchautoren.

In den Vereinigten Staaten - dem Land mit den meisten Katzen weltweit (geschätzte 86 Millionen) - sterben in den Zähnen der Samtpfoten mehr Vögel und Säugetiere als durch Windräder, Verkehrsunfälle, Pestizide und andere anthropogenen Ursachen. An diesem Raubzug seien nicht nur Hauskatzen beteiligt, sondern auch Streuner und ihre Nachkommen: Ein Drittel der toten Tiere geht auf das Konto der Stubentiger, zwei Drittel erbeuten die Straßenkatzen.

Dass Katzen allgemein auch dann jagen, wenn sie gar nicht hungrig sind, verschlimmere die Situation zusätzlich, schreiben Marra und Santella. Deshalb sei die Katze laut dem Internationalen Naturschutzbund „eine der 100 gefährlichsten gebietsfremden Arten“ der Welt: In dieser Rangliste nimmt der Felis catus den 38. Platz ein, betonten die Autoren.