Vier Meter hoch, einen Kilometer lang und die Wände sind glatt, dass sie nicht erklommen werden können: In Calais hat der Bau einer Mauer begonnen. Sie soll Flüchtlinge davon abhalten, auf die Straße zu gelangen und dort auf Lastwagen zu springen.
Mauerbau gegen Flüchtlinge Calais Frankreich
© APDer Anfang ist gemacht: Arbeiter haben in Calais bereits Löcher ausgehoben. Dort soll demnächst eine meterhohe Mauer stehen.

Um Flüchtlinge davon abzuhalten, im französischen Calais auf Lastwagen nach Großbritannien zu gelangen, hat der Bau einer Mauer entlang des Hafenzubringers begonnen. Die Mauer soll vier Meter hoch und einen Kilometer lang werden. Die Wände sollen aus glattem Beton bestehen und das Überklettern erschweren.

Die neue Mauer wird das als "Dschungel von Calais" bekannte Flüchtlingslager von der Zufahrtsstraße abschirmen. Die Kosten werden mit rund 2,4 Millionen Euro veranschlagt und von der britischen Regierung getragen. Das Bauwerk soll einen bereits bestehenden Zaun am Eingang zum Eurotunnel und rund um den Hafen ergänzen. Dieser war im Rahmen des mit Frankreich vereinbarten Sicherheitspakets gebaut worden. Frankreich und Großbritannien hatten sich im März auf den Mauerbau geeinigt.

Kritiker meinten bereits, die Mauer verlagere das Problem lediglich entlang der Straße. In Calais leben Tausende Menschen in einem wilden Camp aus Behelfsunterkünften in der Nähe des Hafenzubringers. Sie hoffen, von dort unbemerkt auf Züge oder Laster zu klettern und so nach Großbritannien zu gelangen. Transportunternehmen kritisieren die Zustände schon seit Langem als unhaltbar.

Quelle: n-tv.de , kpi/dpa