Forscher vom Institut für angewandte Astronomie der Russischen Akademie der Wissenschaften haben festgestellt, dass sich die Halbinsel Krim langsam aber sicher auch geografisch auf das russische Festland zubewegt, wie Institutsdirektor Alexander Ipatow auf einer Pressekonferenz mitteilte.

Krim Crimea
© Roscosmos/Oleg Skripochka
Die Schwarzmeer-Halbinsel bewegt sich mit 2,9 Millimetern pro Jahr auf Russland zu. Das haben die russischen Astronomen mit dem Radioteleskopen-Komplex „Kwasar-KWO“ festgestellt.

„Als die Halbinsel an Russland angegliedert wurde, fragten wir uns: Wohin steuert die Krim?“, scherzt der Wissenschaftler. „Und wir haben herausgefunden, dass sie auf Russland zusteuert.“

Doch Spaß beiseite: „Die Krim bewegt sich tatsächlich in nordöstliche Richtung“, bekräftigt Ipatow. Das an der Südspitze der Krim installierte System habe die Bewegung der Halbinsel mit einer Geschwindigkeit von 2,9 Millimeter pro Jahr gemessen, erklärt der Forscher.

Die institutseigene Erfindung „Kwasar-KWO“ besteht aus drei Radioteleskopen, die per Datenautobahn - einem Hochgeschwindigkeits-Glasfaserkabel - mit einem Kontrollzentrum verbunden sind, wo die ankommenden Daten gesammelt und verarbeitet werden. So entsteht aus den drei Anlagen ein gigantisches Radioteleskop mit einem effektiven Spiegeldurchmesser von mehr als 4.000 Kilometern.

„Kwasar-KWO“ ist in internationale astronomische, geodätische und astrophysische Forschungsprojekte integriert.