Auf der Karibikinsel Haiti sind durch den Hurrikan „Matthew“ nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens 339 Menschen ums Leben gekommen. Nun zieht der Wirbelsturm in Richtung USA. Präsident Barack Obama rief den Notstand für zwei Bundesstaaten aus.

Hurrikan Matthew Monster
Im wahrsten Sinne ein Monstersurm: Satellitenaufnahme von Hurrikan Matthew beim auftreffen auf Haiti
„Der gesamte Westen der südlichen Halbinsel ist schwer getroffen worden“, sagte Holly Frew von der Hilfsorganisation Care dem US-Fernsehsender CNN. „Wahrscheinlich wird die Zahl der Opfer noch weiter steigen.“

Der Wirbelsturm der Kategorie 4 hatte den Karibikstaat am Dienstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Kilometern pro Stunde getroffen. Häuser wurden zerstört, Bäume knickten um, und Straßen wurden überschwemmt.

Die besonders stark betroffenen Regionen Sud und Grand'Anse im Südwesten wurde vom Rest des Landes abgeschnitten. Die Hauptstadt der Region Grand'Anse, Jérémie, ist laut dem Länderdirektor der Hilfsorganisation Care, Jean-Michel Vigreux zu weiten Teilen zerstört.

80 Prozent der Häuser liegen in Trümmern. Die einzige Verbindungsstraße ist unpassierbar, und den Menschen gehen langsam Nahrung und Geld aus“, sagte Vigreux.

Das Ausmaß der Katastrophe sei deswegen noch immer schwer abschätzbar. Dutzende Tote gab es nach Angaben von Helfern allein im Küstenort Les Anglais, den die Helfer erst Tage nach dem Sturm erreichten.

Nach Angaben der Vereinten Nationen waren 1,5 Millionen Menschen in Haiti von dem Hurrikan „Matthew“ betroffen, 350.000 benötigten Soforthilfe.

Notstand in US-Bundestaaten ausgerufen

Die Menschen im Südosten der USA bereiten sich auf die Ankunft des Wirbelsturms vor. Örtlichen Medienberichten zufolge kaufen Sie unter anderem die Lebensmittelmärkte leer. Tausende Menschen flüchteten, es gab Verkehrsstaus.

In den US-Bundestaaten South Carolina und Georgia sind Hunderttausende aufgerufen, sich vor dem Hurrikan in Sicherheit zu bringen. Es ist die größte Zwangsevakuierung seit dem schweren Sturm „Sandy“ im Osten des Landes im Jahr 2012. Insgesamt wurde für ein Gebiet mit elf Millionen Menschen eine Hurrikan-Warnung ausgegeben.