Die Berliner Polizei hat in Charlottenburg einen aggressiven Laubenpieper festgenommen. Der Mann hatte mit einem Luftdruckgewehr auf seine Nachbarin geschossen und sich bei der anschließenden Verhaftung heftig gewehrt.

Einen schießwütigen Bewohner einer Laubenkolonie in Charlottenburg haben Polizeibeamte am Sonntagnachmittag festgenommen. Eine Frau hatte die Polizei gerufen, da sie nach eigener Aussage von ihrem 51 Jahre alten Nachbarn mit einem Luftdruckgewehr beschossen worden sein soll. Glücklicherweise wurde sie dabei nicht verletzt. Als die Beamten von zwei Funkstreifen gegen 16 Uhr in der Laubenkolonie Königsdamm eintrafen, konnten sie den mutmaßlichen Täter schnell ausfindig machen. Bei der Durchsuchung seines Grundstücks fanden die Beamten ein Luftdruckgewehr der Marke „Roland Jung“ und rund 500 Schuss Munition.

Die Polizisten beschlagnahmten die illegale Waffe sowie die Munition. Nach deutschem Recht ist die Waffe in Deutschland nicht zugelassen, da ihre Feuerkraft die zulässigen Richtwerte deutlich übersteigt. Menschen könnten durch die 4,5 Millimeter großen Projektile schwer verletzt werden, teilte ein Polizeisprecher mit. Der Waffennarr sah dies offenbar anders. Als die Polizisten sein Gewehr beschlagnahmen wollten, bedrohte der Mann die Beamten. Mit einer Bierflasche in der Hand drohte er ihnen mit Schlägen. Zudem beleidigte er die Polizisten mit rechtsextremem Gedankengut und warf ihnen aber gleichzeitig vor, nationalsozialistisch motiviert handelnde „Schlägertypen“ zu sein. Gleichzeitig warnte er davor, dass er die Beamten exekutieren werde. Auch bei seiner Festnahme wehrte sich der Mann heftig. Mehrere Polizisten mussten ihn niederringen. Anschließend wurde er zu einer Gefangenensammelstelle gebracht. Nach Abschluss aller erkennungsdienstlichen Maßnahmen durfte er wieder gehen.

Allerdings droht ihm jetzt neben den Ermittlungen der Polizei wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz auch ein Verfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung, Bedrohung, Sachbeschädigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Offenbar hatte der Mann seine Nachbarschaft schon seit einiger Zeit terrorisiert. Als die Polizeibeamten die Nachbargrundstücke absuchte, fanden sie auch eine Satellitenschüssel, die durch zahllose Löcher regelrecht durchsiebt war. Offenbar hatte der Mann an der Anlage seine Schießkünste trainiert.