Das Smiley im Raum ist keine Illusion wie Tupac Shakur - die Bildpunkte schweben im freien Raum. Das von britischen Forschern entwickelte 3D-Display nutzt Ultraschall und elektrische Felder, um Inhalte dreidimensional im Raum darzustellen.

Display
Schwebende Pixel, die ein Bild erzeugen: Britische Forscher haben ein Verfahren entwickelt, um Bilder oder Text frei schwebend im Raum darzustellen. Anders als etwa der Auftritt von Tupac Shakur beim Coachella-Festival 2012 ist dieses 3D-Display keine Illusion. Es könnte beispielsweise auf öffentlichen Plätzen eingesetzt werden.

Bildpunkte des Displays, Voxel genannt (aus Volumetric und Pixel) sind kleine Kugeln, die zur einen Hälfte weiß, zur anderen rot sind. In der Schwebe gehalten werden sie von Ultraschallquellen. Sie sind über und unter dem Display sowie in mehreren Reihen angeordnet und erzeugen unhörbare Schallwellen, die die Kugeln in der Schwebe halten.


Die Voxel werden gedreht

Die Voxel sind mit leitfähigem Titandioxid beschichtet. Vor und hinter dem Display befinden sich durchsichtige Elektroden. Sie erzeugen ein elektrisches Feld, mit dem die Kugeln gedreht werden können.

Durch Ansteuerung der Ultraschallquellen können die Voxel auf verschiedene Positionen im dreidimensionalen Raum bugsiert werden. Über die Elektroden wird die Farbe verändert. Die Darstellungsqualität des Joled-Displays ist derzeit jedoch noch eingeschränkt: Die Auflösung beträgt 6 x 7 Voxel und es stellt zwei Farben dar.

Das Display soll vielfarbig werden

Die Farben wollten sie verbessern, sagt Projektleiter Sriram Subramanian von der Universität von Sussex in Brighton in Südengland. Sie suchten nach Möglichkeiten, das Display vielfarbig zu machen und ihm eine größere Farbtiefe zu verleihen.

Gedacht ist das System etwa für den öffentlichen Raum, für Parks beispielsweise."Wir wollen untersuchen, wie eine solches Display dazu eingesetzt werden könnte, um Inhalte auf Abruf zu darzustellen", sagt Subramanian. So könnte der Bildschirm plötzlich vor dem Nutzer erscheinen, ein Bild, einen Text oder ein Video abspielen - und danach würden die Voxel einfach auf den Boden fallen.

Seifenblasen dienen als multisensorisches Display

Subramanian hat schon mehrere ungewöhnliche Displays entwickelt. Sensabubble nutzt mit Dampf gefüllte Seifenblasen. Diese dienen zunächst als Projektionsfläche. Platzen sie, verströmen sie einen Duft.

Joled ist in Kooperation der Universität von Sussex mit der Universität von Bristol entstanden, Die Forscher wollen ihren Prototypen in der kommenden Woche beim ACM User Interface Software and Technology Symposium vorstellen.