1.200 Einwohner hat Kallstadt. Aber von der Ruhe, die diesen Ort inmitten von Weinbergen normalerweise auszeichnet, ist zurzeit wenig über geblieben. „Wir haben seit Monaten eine ungeheure Medienaufmerksamkeit erfahren, die wir so eigentlich noch nicht kannten“, berichtet Dörr und sagt weiter: „Nachdem wir eigentlich dachten, wie wohl 95 Prozent aller anderen auch, dass das Ganze mit dem Wahltag abebben würde, stehen wir jetzt vor der Situation, dass es wohl auch weitergehen wird.“ Täglich wären Meiden aus der ganzen Welt zu Gast in Kallstadt oder zumindest am Telefon und würden nach den Wurzeln des künftigen US-Präsidenten fragen. Diese sind gar nicht so spektakulär: „Trumps Großvater Friedrich wohnte in einem Haus, das sie, wenn sie dort vorbeigehen würden, keines Blickes würdigen. Es ist nämlich ein ganz normales Wohnhaus in einer beschaulichen, dörflichen Gasse“, erklärt der Tourismusexperte. Wegen des Presserummels sei es aber mit der Beschaulichkeit derzeit nicht weit her.

So begeistert, wie man es erwarten könnte, ist der Marketingexperte über Trumps Popularität im Übrigen nicht: „Im Tourismus heißt es: Nicht jede Publicity ist gute Publicity. Da die Wahrnehmung Trumps auf seinen Wahlkampfauftritten basiert und die sind — gelinde gesagt - sehr kontrovers zu diskutieren - er polarisiert sehr. Deswegen halten wir uns mit dem Thema Trump noch sehr zurück“, gibt Dörr zu bedenken.
„Sollte er sich aber als respektabler Präsident erweisen, dann können wir darüber nachdenken, ob wir den Namen Trump in Kallstadt wieder mehr auf die Agenda nehmen.“
Die Frage, ob sich die 1.200 Einwohner der Gemeinde auch mit dem Namen Trumpstadt anfreunden könnten, stellt sich also erst einmal nicht.
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