Reichlich Frust schob offenbar ein Autofahrer aus Düren: Weil er sich über ein Parkticket ärgerte, zettelte er eine wüste Schlägerei mit der Polizei an - die erst von einem Sondereinsatzkommando beendet werden konnte.
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Dass man sich über ein Parkticket ärgert - das wird wohl jeder verstehen, der schon mal eins kassiert hat. In Düren hat der Unmut über ein Knöllchen bei einem Autofahrer jetzt aber zu einer Gewalteskalation geführt, die man bei einem solchen Bagatelldelikt eher nicht erwartet: Zehn Polizisten wurden verletzt, einer davon so schwer, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste. Erst ein Sondereinsatzkommando konnte den Tumult beenden.

Was war passiert? Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, wollte ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes am Samstag in der Mittagszeit den Parkverstoß ahnden. Der Fahrzeughalter habe dies bemerkt, mehrere Unterstützer gesammelt und den Ordnungsamtsmitarbeiter bedroht.

Dem Polizeibericht zufolge waren die von dem Kontrolleur gerufenen Polizisten bei ihrem Eintreffen roher Gewalt durch den Fahrzeughalter und dessen Söhne ausgesetzt. Ein 46 Jahre alter Mann und ein 27 Jahre alter Mann, beide türkischstämmige Deutsche, seien am Tatort festgenommen worden.

Gegen 23.40 Uhr dann wurde eine Wohnung in Düren durch ein Spezialeinsatzkommando nach Tatverdächtigen und Beweismitteln durchsucht. Dort konnte ein weiteres Familienmitglied vorläufig festgenommen werden. Die Fahndungsmaßnahmen und Ermittlungen dauern an.

Die Täter würden die ganze Härte des Rechtsstaates zu spüren bekommen, kündigte der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) an. Das zeigten die ersten Festnahmen. "Was mit Respektlosigkeit gegenüber Mitarbeitern des Ordnungsdienstes anfing, endete in einem brutalen Angriff auf die zu Hilfe gerufenen Polizisten." Das sei absolut inakzeptabel. Seine Gedanken seien vor allem bei dem schwer verletzten Beamten.

mhe/dpa