Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat es als „inakzeptabel“ bezeichnet, wie der Sprecher des US-Außenministeriums, John Kirby, bei einem Briefing am Mittwoch die RT-Reporterin Gayane Chichakyan angegriffen hatte.


Lavrov Lawrow
„Das ist inakzeptabel. Ich glaube, dass es auch die amerikanischen Werte nicht wiederspiegelt, und hoffe, dass es auch die Position des US-Außenministers nicht wiederspiegelt“, so Lawrow im Anschluss an ein Treffen mit John Kerry gegenüber der Presse. „Ich werde nicht jeden Tag mit der Verurteilung von Herr Kirby anfangen. Aus meiner Sicht müssen seine Chefs diese Sache mit ihm aufklären. Sie tragen die Verantwortung dafür, was er macht und wie er seine Arbeit ausführt“, so der russische Chefdiplomat weiter.

Bei dem Treffen zwischen den zwei Außenministern Lawrow und Kerry sei der Zwischenfall allerdings nicht zur Sprache gekommen, sagte der US-Außenamtschef.

Bei einem Briefing am Mittwoch hatte Kirby Russland und der syrischen Regierung vorgeworfen, „fünf Krankenhäuser und mindestens eine mobile Klinik“ in Syrien zerbombt zu haben. Die RT-Journalistin Gayane Chichakyan bat den Außenamtssprecher daraufhin, konkrete Details zu den Vorfällen sowie die Standorte dieser Krankenhäuser zu nennen. Kirby weigerte sich jedoch und beteuerte nur, die Daten stammten von „glaubwürdigen Hilfsorganisationen“.


Kommentar: Welche "glaubwürdigen Hilfsorganisationen"? Die hier vielleicht?


Dann ging Kirby zum Angriff über: „Sie arbeiten für Russia Today, richtig? (...) Wissen Sie was? Warum fragen Sie nicht Ihr Verteidigungsministerium, was es macht? Warum fragen Sie nicht Ihre Regierung? Fragen Sie sie nach deren militärischen Aktivitäten!“

Dieser Ausbruch erstaunte die anwesenden Journalisten und veranlasste sogar AP-Reporter Matt Lee zu einer Ermahnung: „Bitte seien Sie vorsichtig mit den Worten ‚ihr Außenministerium‘ und solchen Sachen - sie ist eine Journalistin und sie ist genau wie der Rest von uns hier“, so Lee.