vela superhaufen galaxien
© Thomas Jarrett (UCT)Die Himmels- und Rotverschiebungsverteilung der Galaxien in der Vela- Superhaufenregion (VSC) und ihrer Umgebung. Die Farbe der Galaxien gibt die Entfernung an. Die gezeigten Galaxien haben einen Abstand von 500 bis 1000 Millionen Lichtjahren.
Verdeckt durch unsere Milchstraße bewegt sich eine der größten und massereichsten Strukturen durch den Kosmos. Der Vela-Superhaufen überrascht Astronomen.

Es war für Renée Kraan-Korteweg von der University of Cape Town und ihr Team keine leichte Übung, diese Struktur zu entdecken - denn sie »versteckt« sich hinter unserer Milchstraße. Um den Vela-Superhaufen zu beobachten und zu vermessen, mussten die Astronomen zuerst alle hellen Objekte sowie Staub in der 100 000 Lichtjahre messenden galaktischen Scheibe ausblenden, die zwischen uns und freien Weltraum liegt. „Ich konnte es zuerst nicht glauben, dass eine derart riesige Struktur so prominent vor uns auftauchen würde", beschreibt die Wissenschaftlerin ihren Fund. Der Superhaufen befindet sich im Sternbild Segel des Schiffs (Vela), nach dem er letztlich benannt wurde. Dieses befindet sich 800 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Durch seine Masse, die mindestens so groß ist wie des imposanten Shapley-Superhaufens, beeinflusst er wohl auch die Bewegungen in unserer galaktischen Umgebung.

Superhaufen gelten als die größten und massereichsten Strukturen im Universum. und bestehen aus Galaxienhaufen sowie ausgedehnten Dichtestrukturen, die bis zu 200 Millionen Lichtjahren groß sein können. Entdeckt haben Kraan-Korteweg und Co den Superhaufen, indem sie verschiedene Teleskope auf diese Region ausrichteten und die jeweiligen spektroskopischen Daten sammelten und kombinierten. Dabei spürten sie mindestens acht Galaxien auf, die sich gleichzeitig und mit hoher Konstanz von der Erde fortbewegen - was zugleich andeutete, dass zahlreiche Galaxien nicht gesehen werden konnten. „Es war offensichtlich, dass wir ein riesiges Netzwerk an Galaxien aufdeckten, das sich viel weiter erstreckte, als wir erwartet hatten", so die an der Studie beteiligte Astrophysikerin Michelle Cluver.