krankentransport polen
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In der Kupfermine Rudna im südwestpolnischen Polkowice hat es am Dienstagabend gegen 21 Uhr ein Erdbeben der Stärke 3,42 auf der Richterskala gegeben, wie ein Sprecher des Bergbauunternehmens KGHM mitteilte. Infolge des Bebens sind mindestens zwei von insgesamt 30 Bergbauleuten vor Ort ums Leben gekommen, sechs Personen gelten noch als vermisst.

Das Erdbeben habe sich laut der Zeitung „Wiadomosci“ Wroclaw in weniger als eineinhalb Kilometer Tiefe ereignet, was die Auswirkungen auf die Kupfergrube verstärkt haben soll. Das Beben sei auch in umliegenden Ortschaften zu spüren gewesen, hieß es weiter.

Laut Medienberichten konnten bislang insgesamt neun Bergleute aus der Mine geborgen werden. Ein Arbeiter erlag später seinen Verletzungen. Eine Person konnte nicht mehr gerettet werden. Drei Menschen seien verletzt worden, ihr Zustand aber stabil.

Der TV-Sender TVP berichtet, dass zu einem der Vermissten Kontakt aufgenommen worden sei.

Allein in den vergangenen zwei Monaten hatte es in Polkowice schon ähnliche Vorfälle gegeben.

Mitte Oktober sind bei einem Beben mehrere Arbeiter im Tagebau Rudna verletzt worden. Das Epizentrum lag demnach nahe der Stadt Lubin, die Magnitude betrug deutschen Medien zufolge 4,3. Damals ereignete sich der Vorfall gegen 2 Uhr nachts, die Rettungsarbeiten konnten laut „Wiadomosci“ nach zehn Minuten abgeschlossen werden. Mindestens sechs Bergleute wurden verletzt.

Mitte September war ein Bergarbeiter im selben Tagebau durch eine Erschütterung ums Leben gekommen, 21 Personen konnten lebend geborgen werden.

Die staatliche Kupfermine bei Polkowice, unweit von Legnica, liegt rund 100 Kilometer entfernt von der deutschen Grenze (Bad Muskau, Weißwasser) und ist eine der größten in ganz Polen. Das Metallabbau-Unternehmen KGHM fördert neben Kupfer auch Silber, Gold und Erze, ist der bedeutendste Silberproduzent der EU und steht weltweit an neunter Stelle.