In der finnischen Kleinstadt Imatra hat ein Mann eine führende Politikerin der Stadt und zwei Journalistinnen erschossen. Er ließ sich widerstandslos festnehmen. Sein Motiv liegt noch im Dunkeln.
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Die Vorsitzende des Stadtrates der finnischen Stadt Imatra ist zusammen mit zwei Journalistinnen vor einem Restaurant erschossen worden. Das teilte die Polizei am Sonntag vor Journalisten mit. Die Politikerin Tiina Wilén-Jäppinen gehörte der Sozialdemokratischen Partei an. Die Identität der anderen zwei Opfer wurde zunächst nicht bekannt.

Nach der Tat am späten Samstagabend hatte die Polizei einen 23 Jahre alten Verdächtigen gefasst. Es werde vermutet, dass er seine Opfer willkürlich ausgesucht habe und diese auch nicht kannte, hieß es nach ersten Ermittlungen. Das Motiv liege noch im Dunkeln.

Als die Schüsse kurz vor Mitternacht fielen, war ein Streifenwagen in der Nähe, wie es in Medienberichten hieß. Augenzeugen hätten den Verdächtigen identifiziert. Er habe bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet. Bei der Tatwaffe handelt es sich nach Angaben der Polizei um ein Jagdgewehr.

Aus dem Gewehr seien vier bis fünf Schüsse auf die Frauen abgefeuert worden, teilten die Ermittler weiter mit. Für dieses existiere eine Lizenz, es gehöre aber nicht dem Festgenommenen. Hinweise auf Alkoholkonsum seien bei dem 23-Jährigen nicht festgestellt worden. Es stünden aber noch andere Bluttests aus. Der mutmaßliche Schütze sei nach der Tat zu seinem in der Nähe geparkten Auto zurückgekehrt.

Der Tatort befindet sich in einer Fußgängerzone im Zentrum der an der Grenze zu Russland gelegenen Kleinstadt (rund 27.000 Einwohner).

Finnlands Ministerpräsident Juha Sipilä und andere Regierungsmitglieder äußerten sich bestürzt über das Verbrechen. Die Jagd hat in dem 5,5 Millionen Einwohner zählenden Land eine große Tradition. Nach früheren Vorfällen waren die Waffengesetze verschärft worden.

Korrektur: In einer früheren Fassung des Artikels hatte es geheißen, die Bürgermeisterin von Imatra sei erschossen worden. Diese Angabe wurde inzwischen von der Nachrichtenagentur korrigiert.

Quelle: dpa