Zwei Taxi- und Mietwagenzentralen stehen im Fokus der Staatsanwaltschaft Stade. Polizei und Zoll haben am Mittwoch 58 Gebäude durchsucht. Eines der Unternehmen ist den Behörden bereits bekannt.
polizei mit waffen, bewaffnete polizei
© FP 2016/ DANIEL LEAL-OLIVAS / AFP
Die Staatsanwaltschaft Stade ermittelt nach eigenen Angaben gegen die Betreiber der Taxi- und Mietwagenzentralen wegen der Veruntreuung und Vorenthaltung von Arbeitsentgelten - besser bekannt als Schwarzarbeit. Laut einer gemeinsamen Presseerklärung haben Beamte der Hauptzollämter Oldenburg und Bremen und der Polizei Cuxhaven am Mittwoch 58 Gebäude in und um Cuxhaven durchsucht. Darunter seien private und dienstliche Adressen gewesen, sagt Marc Behre, Sprecher des Hauptzollamtes Bremen. "Es ist ein sehr umfangreiches Verfahren."

390 Beamte und zwei Spürhunde im Einsatz

Die Ermittlungen richten sich gegen 51 Beschuldigte, darunter die Geschäftsführer bzw. Inhaber der beiden Unternehmen. Insgesamt habe das Amtgericht Stade auf Bestreben der Staatsanwaltschaft 61 Durchsuchungsbeschlüsse erlassen. Bei den Durchsuchungen kamen 390 Beamte und zwei Bargeldspürhunde des Zolls zum Einsatz. Beschlagnahmt wurden nach Angaben der Polizei unter anderem Bargeld, Betäubungsmittel, Waffen und eine Immobilie.

Frühere Betreiber eines Unternehmens wurden bereits verurteilt

Eines der beschuldigten Unternehmen ist den Behörden bereits bekannt. Gegen die früheren Betreiber sei in diesem Jahr bereits ein Strafverfahren vor dem Landgericht Stade abgeschlossen worden, teilten die Behörden mit. Dabei habe es sich ebenfalls um Betrugsvorwürfe gehandelt, erklärt Marc Behre. Die Verantwortlichen seien zu Freiheitsstrafen von fünf Jahren und acht Monaten bzw. vier Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Behre warnt generell davor, Schwarzarbeit zu verharmlosen: Sie gefährde unzählige Arbeitsplätze.