Giraffen gehören zu den anmutigsten Tieren der Welt. Doch ihr Bestand sinkt drastisch. So drastisch, dass sie nun offiziell als vom Aussterben bedroht gilt. Das Grab der Giraffen schaufeln - wie könnte es anders sein - wir Menschen.
giraffe
© APWeltweit gibt es schätzungsweise nur noch rund 100.000 Giraffen.
Tierschützer sind besorgt: Die Zahl der Giraffen geht nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) stark zurück. In den vergangenen 30 Jahren sei die weltweite Population der Tiere um knapp 40 Prozent gesunken. Hauptgründe dafür seien Wilderei und Verlust des Lebensraums, wie die Organisation mit Sitz in Gland am Genfer See mitteilte.

Es gebe derzeit noch rund 100.000 der Tiere. Auf der neuen Roten Liste rückte die Giraffe von der Kategorie ungefährdet auf gefährdet. Diese stellte die Weltnaturschutzunion auf der UN-Artenschutzkonferenz im mexikanischen Cancún vor.

Von rund 740 in jüngster Zeit entdeckten Vogelarten sind der Liste zufolge elf Prozent vom Aussterben bedroht. Viele Arten würden schon verschwinden, bevor man sie überhaupt näher beschreiben könnte, sagte IUCN-Chefin Inger Andersen. 13 der jüngst entdeckten Vogelarten seien bereits ausgestorben. Die meisten davon sind vor allem Experten ein Begriff.

Anders sieht es bei den Afrikanischen Graupapageien (Psittacus erithacus) aus. Sie sind dank ihrer Intelligenz und Sprachbegabung bei vielen Haltern beliebt - das könnte ihnen laut IUCN zum Verhängnis werden. Denn das mache die Vögel zu attraktiven Jagdobjekten für Wilderer.

"Die aktuelle Liste zeigt vielleicht, dass das Ausmaß des Artensterbens größer ist als gedacht", sagte Andersen. Auch wilde Verwandte von Gerste, Hafer und Sonnenblumen stehen darauf. Sie seien eine wichtige Genquelle für neue Nutzpflanzen. Landwirtschaftliche Expansion lasse ihren Lebensraum schrumpfen und mache ihnen damit zu schaffen.

"Wir erleben derzeit das größte globale Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier - und der Mensch ist die Ursache", sagte der Vorstand der Naturschutzorganisation WWF Deutschland, Eberhard Brandes. Bevölkerungswachstum und wirtschaftlicher Wohlstand dürfe nicht zulasten natürlicher Ökosysteme gehen. Insgesamt wurden bislang 85.604 Tier- und Pflanzenarten für die Rote Liste der IUCN untersucht. 24.307 davon sind bedroht.

Quelle: n-tv.de , fma/dpa