Wien (Östrreich) - Wie das Team um Tecumseh Fitch von der Universität Wien und Asif Ghazanfar von der Princeton University aktuell im Fachjournal „Science Advances“ (DOI: 10.1126/sciadv.1600723) berichtet, sind Kehlkopf, Zunge und Lippen der untersuchten Makaken weitaus flexibler als bisher angenommen. „Es liegt nicht an der Vokalanatomie, dass Affen nicht sprechen können, sondern am Gehirn.“
Mit Hilfe von Röntgenstrahlen untersuchten die Forscher Veränderungen im Mund und Hals von Makaken, während die Tiere Laut gaben, fraßen oder auch nur ihren Gesichtsausdruck variierten.
Anhand dieser Röntgenaufnahmen erstellten sie dann ein Computermodell des Vokaltraktes der Affen: „Das Modell zeigte, dass es für Affen ein Leichtes wäre, viele verschiedene Sprachlaute zu produzieren, um daraus tausende unterschiedliche Worte zu formulieren“, erklärt Tecumseh Fitch.
Die Kognitionsbiologen gingen sogar einen Schritt weiter und simulierten, wie diese Sprache der Affen klingen könnte, wenn sie unter der Kontrolle eines menschlichen Gehirns stünde und erstellten in der Folge Beispiele dieser künstlichen Affensprache.
- Tonbeispiele für diese simulierte Affensprache finden Sie HIER und HIER
Diese Ergebnisse legen nahe, dass sich eine einfache Form der Sprache zu jedem Zeitpunkt der menschlichen Evolution, ohne Änderung der Vokalanatomie, hätte entwickeln können.
GreWi-Kurzgefasst
- Neuste Untersuchungen widerlegen die bisherige Lehrmeinung, nach der Affen schon rein anatomisch nicht nur Spracherzeugung in der Lage sein sollen. Das zeigt eine aktuelle Studie von Kognitionsbiologen.
- Vielmehr wären die Tiere sogar zur Erzeugung komplexer Sprachen in der Lage.
- Affen fehlt es demnach nicht am vokalen Sprachaparat, sondern an der hirzu notwendigen Hirnleistung.
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