Vor der Küste Chiles hat sich ein Erdbeben der Stärke 7,7 ereignet. Eine zunächst ausgegebene Tsunami-Warnung wurde wieder aufgehoben.
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In Chile hat es erneut ein schweres Erdbeben gegeben. Es hatte die Stärke 7,7. Nach Erkenntnissen der US-Erdbebenwarte USGS befand sich das Zentrum 225 Kilometer südwestlich der südchilenischen Stadt Puerto Montt vor der Küste des südamerikanischen Staates in rund 15 Kilometern Tiefe. Ein Nachbeben der Stärke 5,2 folgte nur zehn Minuten nach dem ersten Beben.

Zunächst wurde für ein Gebiet im Umkreis von 1000 Kilometern eine Tsunami-Warnung ausgegeben. Später teilte das pazifische Tsunami-Warnungszentrum in den USA mit, dass keine Gefahr mehr bestehe. Auch chilenische Stellen nahmen ihre Tsunami-Warnung zurück.

Behörden hatten zuvor begonnen, die küstennahen Regionen zu evakuieren. Chilenische Notfallkräfte berichteten, dass es keine Opfer bei dem Erdbeben gegeben habe. Über Schäden ist bisher nichts bekannt.

Die Hafenstadt Puerto Montt liegt etwa 1100 Kilometer südlich der chilenischen Hauptstadt Santiago. Die Stadt hat etwa 250.000 Einwohner. Mehr als 15 Prozent der Bevölkerung der Provinz leben dort. Das Gebiet rund um das Epizentrum ist relativ schwach besiedelt.

Pazifischer Feuerring bringt immer wieder Erdbeben

Erdbeben sind in Chile keine Seltenheit. Das Land liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring. An dem hufeisenförmigen Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean umgibt, stoßen gleich mehrere Kontinentalplatten und ozeanische Platten aneinander. Weil sie ständig in Bewegung sind, wird Chile immer wieder von Erdstößen erschüttert.
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Zu einer großen Katastrophe war es 1939 gekommen. Nach einem Beben der Stärke 7,8 starben 28.000 Menschen. Auch das stärkste je gemessene Erdbeben geschah in Chile: 1960 registrierten Geologen die Stärke 9,5. Es starben 1655 Menschen.

Im September 2015 hatte zuletzt ein schweres Erdbeben Chile erschüttert. Bei dem Beben der Stärke 8,4 kamen damals mehr als zehn Menschen ums Leben. Die Behörden gaben eine Tsunami-Warnung aus. Etwa eine Million Menschen entlang der weitläufigen Küstenregion waren in Sicherheit gebracht worden. Die Hafenstadt Coquimbo war von mehr als vier Meter hohen Tsunamiwellen getroffen worden. Sie liegt etwa 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago.


Im Februar 2010 waren durch ein Beben der Stärke 8,8 und einem anschließenden Tsunami mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen. Die damalige Schadenssumme belief sich auf umgerechnet rund 27 Milliarden Euro.

brt/dpa/Reuters/AP