Viel Arbeit hatte die Polizei in Melle am frühen Morgen des 1. Weihnachtstages: Gegen 5.20 Uhr wurden die Beamten des Kommissariats über Notruf alarmiert, dass vor der Diskothek Naava rund 50 Personen in eine Massenschlägerei verwickelt sind.
Blaulicht, polizei symbolbild
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Osnabrück - Als die ersten Funkstreifenwagen an der Disco an der Industriestraße eintrafen, waren nach Polizeiangaben an die 30 Personen in Prügeleien verwickelt. Erst durch das Einschreiten der Funkstreifenbesatzungen, die noch durch Beamte umliegender Dienststellen verstärkt wurden, gelang es, die Kontrahenten zu trennen.

Rempeleien in der Disco Auslöser

Die Feststellung der Personalien und erste Ermittlungen dauerten bis nach acht Uhr. Danach ist es in der Diskothek aufgrund einer Rempelei, von der sich noch nicht sagen lässt, ob dies absichtlich oder versehentlich passierte, von der eine junge Frau betroffen war, zunächst zu Pöbeleien zwischen einer Gruppe junger Männer aus dem Bereich Hannover sowie wohl zusammen angereisten Gästen auch dem Bereich Herford/Bielefeld gekommen.

Beide Gruppen sind daraufhin durch das Sicherheitspersonal der Discothek aus den Räumlichkeiten verwiesen worden, woraufhin die Streitigkeiten dann vor dem Naava eskalierten und in eine Schlägerei ausarteten, an der auch die Türsteher beteiligt waren. Nach Angaben von Zeugen wurde aufeinander eingeschlagen und getreten. Das Sicherheitspersonal der Disco soll auch Pfefferspray eingesetzt haben.

Im Verlauf der Schlägerei ist dabei laut Polizei einer bereits am Boden liegenden Person von einem noch unbekannten Täter mit dem Fuß gegen den Kopf getreten worden. Auch vonseiten des Discothekenbetreibers als Gastgeschenk an die Gäste verteilte Porzellantassen sollen als „Schlagwerkzeuge eingesetzt“ worden seien. Ein Zeuge hat hinterher angegeben, dass einer der Beteiligten auch eine Waffe gehabt habe.

Gäste aus Melle oder Osnabrück nicht betroffen

Die Polizei schätzt die Zahl der Verletzten auf ungefähr zehn Personen, die namentlich noch nicht alle bekannt sind. Mindestens drei Personen müssen im Christlichen Klinikum Melle ärztlich versorgt werden. Diese hatten sich Prellungen, Platzwunden und auch Knochenbrüche zugezogen.

Alle bisher ermittelten Beteiligten sind zwischen 20 und 25 Jahre alt, und stammen aus Hannover sowie der Region Herford/Bielefeld. Ein Polizeisprecher: „Gäste aus Melle oder Osnabrück sind nicht betroffen. Es ist möglich, dass sich weitere Verletzte noch am 1. Weihnachtstag melden.

“Zwei Beschuldigten sind am frühen Morgen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft zur Beweissicherung im Strafverfahren Blutproben entnommen worden. Mehrere Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung laufen.

Die Polizei bittet Personen, die eventuell sachdienliche Hinweise zu den Vorfällen geben können, sich mit dem Polizeikommissariat Melle unter der Telefonnummer 05422/920600 in Verbindung zu setzen.

pm/we