Starker Sturm und heftiger Regen sorgen in Hamburg für eine Sturmflut, Hafen und Fischmarkt sind teilweise überschwemmt. In Kiel wird eine Frau von einem Baum erschlagen, bei Schwerin kommt es wegen Hagelschauer zu Unfällen.
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© dpaDer Hamburger Fischmarkt steht unter Wasser.
Eine Sturmflut hat in Hamburg verschiedene Hafenbereiche an der Elbe unter Wasser gesetzt. Dem Lagezentrum der Polizei zufolge lag der Scheitelpunkt des Hochwassers in der Nacht zum Dienstag 2,73 Meter höher als das mittlere Hochwasser. Straßen im Hafengebiet und unter anderem auch der Fischmarkt wurden dadurch überflutet. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht.

Laut dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gab es auch an der Nordseeküste Pegel von teilweise über zwei Metern. Dem Seewetterdienst zufolge kam es dort mancherorts - etwa auf der Insel Sylt - zu nächtlichen Windböen der Stärke 11, an der Ostseeküste vereinzelt sogar zu Böen der höchsten Stufe 12 mit bis zu 120 Stundenkilometern.

Nahe Kiel hat ein während eines Sturms umgestürzter Baum eine Autofahrerin erschlagen. Der 24 Jahre alte Freund der 34-Jährigen wurde lebensgefährlich verletzt, wie ein Feuerwehrsprecher am Dienstagmorgen sagte. Der Baum hatte das Auto während der Fahrt am Montagabend bei Westensee getroffen.

Hagelschauer löst Karambolage auf A14 aus

Auf der Autobahn 14 bei Schwerin sind bei einer Karambolage wegen Eis zwei Menschen verletzt worden. Nach einem Hagelschauer am Montagabend sei die Fahrbahn mit Eis bedeckt gewesen, teilte die Polizei mitteilte. Mehrere Wagen kamen deshalb ins Schleudern und stießen zusammen.

Insgesamt fünf Autos waren in den Unfall verwickelt, vier mussten anschließend abgeschleppt werden. Die zwei verletzten Insassen kamen ins Krankenhaus.

Warnung vor „Barbara“

Zuvor hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach vor stürmischem Wetter und ersten Schneeflocken im Osten Deutschlands gewarnt. Das Tief „Barbara“ überquert seit Montag mit einer Kaltfront und kräftigen Böen das Land. Vor allem in höheren Lagen werde es stürmisch. „Auf Ausflüge in die Berge sollte man besser verzichten“, riet der Meteorologe Christoph Hartmann am Montag.

Für Schleswig-Holstein und Hamburg gab der DWD eine Sturmwarnung, für Teile Mecklenburg-Vorpommerns eine Unwetterwarnung heraus. In der Nacht zu Dienstag wurden orkanartige Böen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde erwartet.

Die Deutsche Bahn stellte aus Sicherheitsgründen den Betrieb ihres Sylt-Shuttles über den Hindenburgdamm ein. Auf der A7 in Schleswig-Holstein bildete sich infolge von Hagelschauern kurzzeitig Blitzeis.

Glättegefahr

Ab Dienstag macht sich dem Wetterdienst zufolge das Hoch „Yörn“ über Deutschland breit und bringt etwas ruhigeres, aber auch kühleres Wetter. In den Morgenstunden muss überall mit Glätte gerechnet werden. Trocken bleibt es vor allem im Südwesten des Landes. Die Höchsttemperaturen liegen bei sechs bis neun Grad.

Am Mittwoch kann sich im Süden und Westen manchmal die Sonne zeigen. Im Erzgebirge und im Berchtesgadener Land rechnen die Meteorologen mit bis zu 25 Zentimeter Neuschnee. Die Temperaturen erreichen vier bis acht Grad. Der Donnerstag wird für weite Teile Deutschlands wolkig und trüb. Bis Silvester sinken die Temperaturen weiter. Ob das neue Jahr dann wirklich winterliches Wetter bringt, können die DWD-Meteorologen aber noch nicht sagen.

Quelle: rad./dpa