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Extremisten der Terrorgruppierung „Islamischer Staat“ (IS) haben das Anwerben von Flüchtlingskindern intensiviert. Das schreibt „The Independent“ unter Berufung auf einen Bericht der Quilliam Foundation zur Bekämpfung von Extremismus.

Die Anwerber reden bei ihren Gesprächen mit den Jugendlichen gewöhnlich über die schweren Lebensbedingungen in den Flüchtlingslagern und locken mit Geld und Lebensmitteln. Die neu angeworbenen „Dschihadisten“ können als gewöhnliche Extremisten genutzt oder in andere Länder zu Terroranschlägen geschickt werden.

Am aktivsten gehen die Anwerber in Lagern im Libanon und Jordanien vor.

„Ihre Methoden der Anlockung sind äußerst effektiv, besonders wenn es sich um Jugendliche handelt, die keine Familie mehr haben“, sagt eine der Verfasserinnen des Berichts, Nikita Malik. Ihr zufolge sind die Jugendlichen nach entsprechender Gehirnwäsche buchstäblich besessen von radikalen Ideen.

Wie es in dem Bericht heißt, haben die IS-Extremisten enge Verbindungen zu Flüchtlingsschleppern. Diese werden entlohnt für ihren Dienst, die angeworbenen Jugendlichen in verschiedene Länder der Welt zu schmuggeln.
Belgische Sicherheitsorgane berichteten am 25. Januar von der Festnahme mehrerer Personen in Brüssel, die wegen Verbindungen zum IS unter Verdacht stehen.

Am 21. November 2016 waren in Frankreich (Marseille und Straßburg) sieben Personen festgenommen worden, die der Vorbereitung von Terroranschlägen verdächtigt werden. Im Visier der Terroristen sollen Disneyland bei Paris, die Polizeiverwaltung in Paris, das Hauptquartier der Hauptverwaltung für Innere Sicherheit (Gegenaufklärung) Frankreichs, U-Bahn-Stationen, Restaurants sowie Gotteshäuser gestanden haben. Ein Angriff soll für den 1. Dezember des vergangenen Jahres geplant gewesen sein.

Nach Angaben des Pariser Staatsanwalts, Francois Molins, bekamen die Extremisten direkte Anweisungen von IS-Anführern.