Soldaten, Militär
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Kanada zeigt sich bereit, die Ausbildung ukrainischer Soldaten wiederaufzunehmen, wie die Zeitung „The Globe and Mail“ am Dienstag unter Verweis auf einen ranghohen Beamten in der kanadischen Regierung mitteilte.

„Kanada ist sich darüber im Klaren, dass die Ukraine und alle sie unterstützenden Seiten tatsächlich die Wiederaufnahme der Mission anstreben. Es ist nichts Verwunderliches daran, dass der Prozess der Wiederaufnahme der Mission wieder in Gang gesetzt werden muss. Es ist überhaupt nichts Verwunderliches daran, wie das diesmal erfolgt“, wird der Informant von dem Blatt zitiert.

Ihm zufolge muss sich Kiew über die Zukunft des Ausbildungsprogramms keine Sorgen machen. Der kanadische Verteidigungsminister Harjit Singh Sajjan soll am vergangenen Freitag die Absicht gekräftigt haben, die Ukraine auch weiterhin zu unterstützen.

Hintergrund dessen sind wohl die Kämpfe in der Ost-Ukraine, die Ende Januar wieder aufgeflammt waren. Am schwersten betroffen waren Awdijiwka (Awdejewka) und Jasinnowataja unweit von Donezk, der Hauptstadt der selbsterklärten „Donezker Volksrepublik“. Auch Donezk selbst wurde nach Angaben der dortigen Behörden aus Mehrfachraketenwerfern „Grad“ und „Uragan“ beschossen.

Beide Seiten, die Regierungsarmee und die Volksmilizen, warfen sich gegenseitig vor, eine Offensive versucht und dadurch die Minsker Abkommen verletzt zu haben. Später hieß es aus dem Kiewer Verteidigungsministerium, die Regierungstruppen seien „Meter um Meter heldenhaft vorgerückt“.

Die Eskalation fiel mit dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in Deutschland zusammen, wo er für neue Sanktionen gegen Russland warb. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung (SZ) wächst in der deutschen Regierungskreisen die Erkenntnis, dass hinter der neuen Verschärfung der Donbass-Krise Kalkül Poroschenkos stecke.