Wind und Wetter formten einst Maltas berühmtes Felsentor, jetzt zerstörten sie es: Das Azure Window ist im Meer verschwunden.
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Maltas Ministerpräsident Joseph Muscat twitterte: "Herzzerreißend." Sein Tweet zeigt die Küste der zu Malta gehörenden Insel Gozo, einen Blick auf das Mittelmeer - und sonst nichts. Noch am Vortag ragte hier der Stolz und ein Wahrzeichen des Landes aus dem Wasser: das Azure Window (auf Maltesisch Tieqa tad-Dwejra), ein 20 Meter hoher Felsbogen.

Vor Millionen Jahren formten Wind und Wetter das Tor aus Stein, damals stürzten zwei große Höhlen ein. Jetzt ließen heftige Winde, die am Dienstag und Mittwoch über den Inselstaat hinwegfegten, das Naturkunstwerk kollabieren. Am Mittwochvormittag gegen 9.40 Uhr zerbrach nicht nur der Bogen, sondern auch die tragende Säule verschwand im Wasser.
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"Plötzlich fiel der Bogen mit einem lauten 'Rumms' ins Meer, das Wasser spritzte hoch", berichtet der Augenzeuge Roger Chessell der Times of Malta. "Als sich der Sprühnebel lichtete, war auch die Säule weg." Als die Nachricht bekannt wurde, so die Zeitung, strömten viele Bewohner von Gozo zur Westküste ihrer Insel und trauten ihren Augen kaum.

Die Zerstörung des Azure Windows geschah nicht unerwartet: "Über die Jahre in Auftrag gegebene Studien hatten darauf hingewiesen, dass unvermeidliche natürliche Zersetzung dieses Wahrzeichen heftig treffen würde", schrieb Muscat. "Dieser traurige Tag ist gekommen."

Bereits im vergangenen Jahr war bei stürmischer See ein Stück des "Blauen Fensters" abgebrochen. Erst im Januar hatten die maltesischen Behörden das Betreten der Felsformation unter Strafe gestellt.

abl/dpa