Berlin - Schwere Sturmböen haben in Berlin und Brandenburg für erhebliche Schäden gesorgt. Ein Autofahrer wurde am Samstagnachmittag in der Ortschaft Zäckericker Loose (Märkisch-Oderland) an der polnischen Grenze tödlich verletzt, als ein Baum auf seinen Wagen stürzte. Ob in dem Auto noch weitere Insassen verletzt wurden, war zunächst nicht bekannt.
© dpa/Bernd von JutrczenkaFeuerwehrleute beseitigen in Berlin-Tempelhof die Reste eines umgestürzten Baumes.
In der Potsdamer Einkaufsmeile Brandenburger Straße verletzte ein umherwirbelndes Werbeschild zwei Fußgängerinnen, wie eine Sprecherin der Regionalleitstelle Nordwest berichtete. Eine der Frauen musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Zunächst war von drei Verletzten die Rede.
350 Einsätze in vier StundenIn Berlin rückte die Feuerwehr am Samstagnachmittag innerhalb von vier Stunden mehr als 350 Mal aus, wie ein Sprecher mitteilte. Verletzte gab es nicht. Die Einsatzkräfte mussten vor allem umgestürzte Bäume und abgerissene Zweige von den Straßen räumen, Baustellen sichern und lose Bauteile bergen. Sieben Freiwillige Feuerwehren waren zusätzlich im Dienst. Auch das Technische Hilfswerk verstärkte seine Flotte.
Im Spandauer Ortsteil Staaken stürzte ein großer Baum auf ein Einfamilienhaus. Dort waren die Rettungskräfte bis zum Abend im Einsatz. Am Boulevard unter den Linden mussten ein Feuerwehrkran und die Höhenrettung helfen, losgerissene Strompaneele wieder zu befestigen. Die S-Bahn Berlin unterbrach wegen Sturmschäden vorübergehend einige Linien. Es kam zu Ausfällen und Verspätungen.
Strom- und Telefonkabel beschädigtAuch in den Landkreisen Havelland, Ostprignitz-Ruppin und in der Prignitz blockierten umgestürzte Bäume zahlreiche Landstraßen. Insgesamt gab es in diesen Kreisen rund 70 Einsätze der Feuerwehr. „An einigen Orten stürzten Bäume auf Hausdächer, auch parkende Autos wurden getroffen“, sagte die Sprecherin der Regionalleitstelle. Strom- und Telefonkabel wurden beschädigt.
Ein Sprecher der Regionalleitstelle Nordost berichtete ebenfalls von entwurzelten Bäumen auf vielen Straßen im Landkreis Teltow-Fläming und insbesondere rund um Ludwigsfelde. Auch die Landkreise Uckermark, Barnim und Oberhavel wurden schwer getroffen. Insgesamt zählte die Leitstelle rund 160 Einsätze der Feuerwehren. Im Bereich der Leitstelle Brandenburg waren es 30 Einsätze.
Mindestens 200 Einsätze zählte die Feuerwehr-Leitstelle im Osten Brandenburgs. „Wir hatten alles - Bäume auf Straßen, auf Autos, Garagen, Häusern und Stromleitungen“, zählte ein Sprecher auf.
Ruhig blieb es dagegen im Süden Brandenburgs. „Wir hatten ein paar umgestürzte Bäume im Landkreis Dahme-Spreewald, aber südlich von Lübben war nichts mehr“, sagte der diensthabende Beamte der Regionalleitstelle Lausitz.
Windgeschwindigkeiten bis zu 100 StundenkilometernNach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zogen am Samstagnachmittag Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern am Rande eines Tiefdruckgebiets über Brandenburg und Berlin. Am Flughafen Berlin-Schönefeld zeigten die Messgeräte 102 km/h an. Am späten Nachmittag flaute der Wind ab. Für den Sonntag erwarteten die Meteorologen nach Nachtfrost eine Warmfront mit ergiebigem Regen.
dpa
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