Die vielfach kritisierten Luftangriffe Israels gegen Ziele auf syrischem Territorium sollen bei Bedarf andauern. Das hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vermeldet. Offiziell sind sie gegen die Hisbollah gerichtet.
Israel IS Netanjahu
Netanjahu stülpt sich seine Maske der Vernunft über sein gewissenloses Haupt
Netanjahu sagte eigenen Aussagen zufolge dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass die israelische Armee weiterhin Luftangriffe in Syrien durchführen wird, wenn sie diese als nötig erachtet. Die israelische Armee begründet ihre Operationen damit, dass sie im Wege der Selbstverteidigung gegen die von ihr als terroristische Vereinigung eingestufte schiitische Miliz Hisbollah vorgeht. Allerdings kritisieren Beobachter, dass Israel auf diese Weise auch die Kampfkraft der syrischen Armee schwächt und damit in Kauf nimmt, dass der Bürgerkrieg im Land verlängert wird.
Wenn es aus Sicht des Geheimdienstes und des Militärs machbar ist, greifen wir an und werden es auch weiterhin tun", erklärte der israelische Ministerpräsident während einer Reise in China.
Netanjahu fügte hinzu, dass er Putin über die israelischen Absichten aufgeklärt hat. Netanjahu verneinte zudem Berichte, denen zufolge Russland auf einen Abbruch der umstrittenen israelischen Aktionen in Syrien besteht, so die Jerusalem Post. Die konservative Zeitung berichtete zudem, der Iran habe Moskau beschuldigt, Israel Codes für das syrische Luftabwehrsystem gegeben zu haben, das in Russland gefertigt wurde. Aus diesem Grund habe dieses mehrfach im Angesicht von Angriffen der israelischen Luftwaffe versagt.

Das russische Außenministerium teilte mit, dass Moskau sich auf die israelische Einhaltung von Abkommen verlässt. Erst Anfang März hatte Netanjahu während eines Staatsbesuchs in Russland mit Putin die Lage in Syrien vor dem Hintergrund des bereits seit Anfang 2016 bestehenden Abkommens über eine Abstimmung beiderseitiger Operationen erörtert.
Wir werden sie nicht anhand ihrer Erklärungen bewerten, sondern anhand ihrer Handlungen - nämlich inwieweit unsere israelischen Partner tatsächlich diesen Vereinbarungen folgen", erklärte der russische Außenminister Sergei Lawrow am Mittwoch.



Kommentar: Und die Handlungen von Israel sprechen eine klare Sprache.


Der syrische Präsident Baschar al-Assad sagte am Montag gegenüber russischen Parlamentsabgeordneten, dass er auf Russland zählt, um weitere israelische Angriffe auf syrischem Territorium zu verhindern und Damaskus zu helfen, einen offenen Konflikt mit dem Nachbarland, das seit Ende der 1960er Jahren die syrischen Golanhöhen besetzt, zu vermeiden.

Am selben Tag zitierte Moskau den israelischen Botschafter in das russische Außenministerium, weil Israel in der Nähe der antiken syrischen Stadt Palmyra mehrere Ziele angegriffen hatte.


Das Vorgehen wurde mit einem angeblich beabsichtigten Waffentransport begründet, der von dort aus zur libanesischen Hisbollah verlaufen soll - obwohl die libanesische Grenze mehrere hundert Kilometer entfernt ist.

Die syrischen Luftabwehrkräfte feuerten auf deren Rückflug Flugabwehrraketen auf die israelischen Flugzeuge. Dabei konnten sie syrischen Medien zufolge ein Flugzeug abschießen. Israel bestritt dies jedoch.

Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman drohte nach dem Vorfall, die syrische Luftabwehr zu zerstören, sollte sie es noch einmal wagen, israelische Flugzeuge im Einsatz gegen angesteuerte Ziele auf syrischem Territorium anzugreifen.


Kommentar: Israel ist hier mal wieder der glasklare Aggressor.


Die israelischen Streitkräfte hatten seit Ausbruch des Krieges in Syrien 2011 bereits mehrfach Angriffe in syrischem Luftraum geflogen. Sie begründeten das Vorgehen stets mit Aktivitäten der Hisbollah, die mit dem syrischen Präsidenten Assad verbündet ist. Israel befindet sich seit 1967 offiziell immer noch mit Syrien im Kriegszustand.