Nach der Abschaffung der Wehrpflicht sehen die CSU-Senioren eine Lücke in Sachen Dienstpflicht. Die Forderung: Ein Jahr sinnvolle Arbeit für die Öffentlichkeit - verpflichtend.

Jugend soll Dienst erweisen

Auf der Landesversammlung der Senioren-Union der CSU im bayerischen Regensburg am Wochenende hat der Vorsitzende Konrad Weckerle, der vor Kurzem seine vierte Amtszeit als Vorsitzender der CSU-Senioren antrat, die Verpflichtung aller junger Menschen zu einem Jahr „Zwangsarbeit“ für die Öffentlichkeit gefordert. "Es ist keine Zumutung, nach der Schulzeit einen Beitrag für die Gesellschaft zu erbringen", zitiert sueddeutsche.de.

Ein Jahr „sinnvolle Arbeit“

Zum Jahresanfang wurde in Deutschland die bundesweite Wehrpflicht für junge Männer abgeschafft und durch den Bundesfreiwilligendienst ersetzt. Laut Weckerle funktioniere dieses System aber nicht. Deswegen müsse jeder junge Mensch dazu verpflichtet werden, für ein ganzes Jahr eine "sinnvolle Arbeit" für die Öffentlichkeit zu tätigen.Nach den Vorstellungen Weckerles sollen die jungen Menschen dann aus einem Katalog mit diversen Arbeitsmöglichkeiten auswählen dürfen.

„Kultur der Freiwilligkeit ausbauen“

Das Bundesfamilienministerium sieht das Konzept derweil als juristisch nicht haltbar an. Wie ein Sprecher mitteilte, greife eine solche Dienstpflicht zu sehr in die "Lebensplanung junger Leute" ein. Sozialministerin Christine Haderthauer äußerte sich laut presseportal.de mit den Worten: "Wir sollten die Abschaffung des einen Pflichtdienstes nicht dazu nutzen, einen neuen Pflichtdienst einzuführen, sondern stattdessen endlich die Kultur der Freiwilligkeit in diesem Lande weiter ausbauen.“

Seehofer begrüßt die Forderung

CSU-Parteichef Horst Seehofer war von dem Vorstoß der Senioren-Union positiv beeindruckt. Er stand hinter der Forderung und bezeichnete die 10.400 Mitlglieder starke Gruppe als "Flaggschiff der CSU". Außerdem ermunterte er sie , sich auch weiterhin so offen zu äußern. Für die CSU sei das wichtig und vorbildlich.