Die allermeisten Objekte kreisen in derselben Richtung um die Sonne. Nur einige wenige Asteroiden machen eine Ausnahme. Astronomen haben nur ein besonderes Exemplar entdeckt.
jupiter symbolbild
© NASA
Ein Asteroid kreuzt als kosmischer Geisterfahrer seit mindestens einer Million Jahren die Bahn des Jupiter. Der rund drei Kilometer große Brocken hat in unserem Sonnensystem schon mehr als Zehntausend Runden entgegen der üblichen Flugrichtung zurückgelegt, wie Forscher um Paul Wiegert von der Universität von West-Ontario im kanadischen London im Fachblatt Nature berichten. Der erst 2015 entdeckte Asteroid vermeidet dabei nicht nur eine Kollision mit dem Riesenplaneten, sondern auch mit den etwa 6000 anderen Asteroiden in dessen Gefolge - den sogenannten Trojanern.

Einer von ganz wenigen

Nur etwa 100 der ungefähr eine Million bekannten Asteroiden laufen entgegen der üblichen Flugrichtung in unserem Sonnensystem, der auch unsere Erde folgt. Der jetzt untersuchte Asteroid hat noch keinen Namen und nur eine Katalognummer: 2015 BZ509. Er ist jedoch der einzige, der dies nahe der Bahn eines großen Planeten tut. Er nähert sich dem Jupiter bis auf auf 176 Millionen Kilometer - etwas mehr als die Entfernung zwischen Erde und Sonne. Die Schwerkraft des Planeten sollte solch einen Geisterfahrer aber trotzdem über kurz oder lang einfangen beziehungsweise aus der Bahn befördern.


Kommentar: Die Zahl 100 bezieht sich nur auf die bislang entdeckten Asteroiden.



Überraschenderweise zeigen die Berechnungen der Astronomen jedoch, dass die gegenläufige Bahn von BZ509 nicht nur seit mindestens einer Million Jahren stabil ist, sondern dies auch noch für mindestens eine weitere Million Jahre sein wird. "Relativ nahe Begegnungen mit Jupiter finden zweimal während jedes Orbits statt, aber eine innerhalb und die andere außerhalb von Jupiters Umlaufbahn, so dass sich die Störeffekte von Jupiter bemerkenswerterweise gegenseitig auslöschen", erläuterte Ko-Autor Martin Connors von der kanadischen Athabasca-Universität in einer Mitteilung. Der Erde nähert er sich nicht und ist uns deswegen nicht gefährlich.

mit Material der dpa / mho