Washington hat mit dem Raketenangriff auf einen syrischen Militärflughafen laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow seinen Unwillen gezeigt, bei der Syrien-Regelung zu kooperieren und die Interessen anderer Partner in Betracht zu ziehen.
Syrien
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„Die US-amerikanische Seite hat somit ihren Unwillen gezeigt, bei der Regelung des Syrien-Konfliktes zusammenzuarbeiten und die Interessen und Besorgtheit anderer Seiten zu berücksichtigen“, sagte Peskow am Montag gegenüber Journalisten.

Ihm zufolge hat das Memorandum mit Washington über die Verhinderung von Zwischenfällen im Luftraum über Syrien, das nach dem US-Raketenangriff vom vergangenen Freitag ausgesetzt wurde, keinen Sinn mehr.

Obwohl es technische Möglichkeiten für den weiteren Austausch von Informationen über Luftschläge in Syrien gebe, würde dieser nicht erfolgen, so der Sprecher.

In der Nacht zum 7. April hatte die US-Armee nach eigenen Angaben 59 Raketen des Typs Tomahawk auf den Flugplatz Schairat der syrischen Armee in der Provinz Homs abgefeuert. Zuvor hatten die USA, ohne jegliche Beweise vorzulegen, die syrischen Streitkräfte, die von diesem Militärstützpunkt aus arbeiten, für die Chemieattacke auf Bürger in der syrischen Provinz Idlib in Syrien vom 4. April verantwortlich gemacht. Laut dem Gouverneur der Provinz Homs forderte der Raketenangriff sieben Menschenleben — fünf Militärs und zwei Zivilisten. Nach den Angaben des russischen Verteidigungsministeriums sind zwei syrische Militärs verschollen, vier wurden getötet und sechs während der Brandbekämpfung verletzt. Das syrische Militär teilte indes mit, zehn Mann verloren zu haben. Die Lokalbehörden berichten auch von mehreren zivilen Opfern, darunter Kinder.

Das zwischen Russland und den USA vereinbarte Memorandum über die Verhinderung von Zwischenfällen im Luftraum über Syrien galt seit Oktober 2015. Es diente der Gewährleistung der Flugsicherheit. Die Seiten haben auf der Ebene ranghoher Arbeitsgruppen regelmäßig Video-Konferenzen zur Erfüllung des Memorandums abgehalten. Die jüngste solche Konferenz fand am 24. März statt.