Mit schwerwiegenden Vorwürfen aus Afghanistan muss sich das britische Verteidigungsministerium befassen. Ein britischer Soldat soll die Finger toter Taliban gesammelt haben. Der Schotte war als Ausbilder für Polizisten in Afghanistan stationiert.
soldat
© APEin US-Soldat beim Einsatz in Afghanistan.

Ein britischer Soldat soll die Finger von toten Taliban in Afghanistan abgeschnitten und als Trophäen gesammelt haben. Entsprechende Vorwürfe würden geprüft, erklärte das britische Verteidigungsministerium in London. "Die Anschuldigungen sind sehr ernst", sagte ein Sprecher, der die Berichte aber nicht kommentieren wollte.

Der Soldat, der angeblich aus Schottland stammt, war demnach zwischen September 2010 und April 2011 als Ausbilder für Polizisten in Afghanistan stationiert.

Erneut Helikopter abgestürzt
militärhubschrauber
© APHubschraubereinsatz in der südlichen Provinz Helmand.

Derweil ist zwei Tage nach dem tödlichen Absturz eines US-Hubschraubers ein weiterer NATO-Helikopter verunglückt. Bei der Bruchlandung am Montagmorgen in der den USA unterstehenden östlichen Provinz Paktia sei jedoch niemand verletzt worden, teilte die NATO mit. Ersten Erkenntnissen zufolge habe es keinen Beschuss von Taliban-Kämpfern gegeben. Die NATO leitete Ermittlungen zur Unglücksursache ein.

Am Samstag waren beim Absturz eines US-Hubschraubers in der zentralöstlichen Provinz Wardak 30 US-Soldaten, sieben afghanische Sicherheitskräfte und ein Übersetzer ums Leben gekommen. Es handelte sich um den schwersten Verlust bei einem einzelnen Vorfall seit dem Einmarsch in Afghanistan im Jahr 2001. Einem afghanischen Regierungsvertreter zufolge waren die US-Truppen von den Taliban in eine Falle gelockt worden. Die ISAF äußerte sich nicht dazu.

AFP/dpa