US-Forscher haben auf den Philippinen zum ersten Mal einen riesigen Schiffsbohrwurm lebend zu Gesicht bekommen.
Riesen-Schiffsbohrwurm
© Marvin Altamia/YouTubeRiesen-Schiffsbohrwurm
Dass es diese großen, seltsam aussehenden Kreaturen gibt, wissen unsere Wissenschaftler bereits seit dem 18. Jahrhundert, doch ein lebendiges Exemplar bekamen sie nie zu sehen. Bisher zeugten nur einige wenige leere Gehäuse oder angespülte Kadaver der Tiere von ihrer Existenz. Erst im Jahr 2010 wurde eine gezielte Suche nach dem Schiffsbohrwurm (Kuphus polythalamia) gestartet, nachdem in einem lokalen TV-Nachrichtenbericht auf den Philippinen die Geschichte eines Mannes bekannt wurde, der einen solchen Wurm zu medizinischen Zwecken gegessen hatte. Dieser Bericht brachte Daniel Distel vom Ocean Genome Legacy Center an der Northeastern University in Boston auf die Spur dieses Meeresbewohners, das er bereits seit 20 Jahren suchte. Nach zwei Expeditionen in der Region konnten sie im schlammigen Boden einer philippinischen Lagune eine Kolonie dieser Kreaturen aufspüren und ein ein Meter großes Exemplar fangen.


Doch eigentlich ist Kuphus polythalamia gar kein Wurm, sondern eine Muschel, die eine röhrenartige Schale besitzt, völlig schwarz ist und bis zu zwei Meter groß werden kann. Im Gegensatz zu den typischen Bohrwürmen hat diese Art keine holzverdauenden sondern schwefelverdauende Bakterien im Magen, das macht ihn unter den Weichtieren einzigartig. „Es gibt kein anderes Tier wie dieses", sagte Distel dem New Scientist.

Das Video zeigt, wie die Forscher das Tier aus seiner Röhre extrahieren, um es zu untersuchen.