Zum ersten Mal seit 1993 ist in dem Bürgerkriegsland Somalia ein US-Soldat bei einem Einsatz getötet worden. Der Soldat sei bei einem Einsatz gegen die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz ums Leben gekommen, teilte das US-Afrika-Kommando (Africom) am Freitag mit. US-Kräfte sind in Somalia im Rahmen eines Beratungs- und Unterstützungseinsatzes für die somalische Armee aktiv.
Somalia
© TwitterErster US-Soldat seit 1993 bei Einsatz in Somalia getötet
Der Vorfall ereignete sich rund 40 Kilometer westlich der Hauptstadt Mogadischu. US-Truppen unterstützten das somalische Militär dort in der Nähe des Ortes Barii bei einem Einsatz gegen die mit Al-Kaida verbundenen sunnitischen Fundamentalisten, teilte der für Afrika zuständige Stab der amerikanischen Streitkräfte mit. "Al-Shabaab ist eine Bedrohung für Amerikaner und amerikanische Interessen", hieß es.

Der Vorfall ereignet sich kurz nachdem das US-Militär seinen Einsatz in Somalia wieder verstärkt. Das Verteidigungsministerium hatte Mitte April mitgeteilt, dass es erstmals seit dem Rückzug in den 1990er Jahren knapp 40 reguläre Soldaten in das Bürgerkriegsland entsenden will. Sie sollen bei der Ausbildung der somalischen Streitkräfte helfen. Darüber hinaus befinden sich seit 2013 rund 50 US-Spezialkräfte in dem Land.

Die USA hatten 1992 im Rahmen eines internationalen Militäreinsatzes Truppen nach Somalia geschickt, um ein Jahr nach dem Sturz des Diktators Mohamed Siad Barre wieder Stabilität zu garantieren und eine Hungersnot abzuwenden. Im Oktober 1993 schossen Milizen zwei US-Hubschrauber ab. Dabei wurden 18 amerikanische Soldaten getötet. Anfang 1994 wurden die US-Truppen aus dem Land abgezogen.(dpa)