Wir müssen schon bald fremde Himmelskörper besiedeln, meint der Astrophysiker Stephen Hawking. Schon in 100 Jahren könne die Menschheit nicht mehr auf der Erde leben.
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Er ist der bekannteste Forscher der Welt - und er macht sich große Sorgen um unseren Planeten. Klimawandel, Asteroideneinschläge, Epidemien und Bevölkerungswachstum könnten die Erde demnach unbewohnbar machen, warnt Stephen Hawking.

In 100 Jahren könnte die Menschheit in ihrer Existenz bedroht sein, sagte Hawking der BBC zufolge. Deshalb müssten die Menschen schon bald fremde Himmelskörper besiedeln.

Die BBC widmet dem Thema eine Dokumentation mit dem Titel Expedition New Earth. Wissenschaftler um den berühmten Astrophysiker gehen darin der Frage nach, wie realistisch eine Besiedlung anderer Himmelskörper ist. Die Doku soll im Sommer ausgestrahlt werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass Hawking der Menschheit die Auswanderung in den Weltraum empfiehlt. Im November hatte er schon einmal eine Prognose gemacht, wie lange die Erde noch bewohnbar sein werde. Damals war allerdings noch von 1000 Jahren die Rede. Nun sind es 100.

Wohin aber soll die Menschheit auswandern? Hawking hatte bereits im November den Aufbau von Kolonien auf dem Mars empfohlen, die sich selbst versorgen können. Es wird aber noch Jahrzehnte dauern, bis eine Besiedlung möglich wird. Zwar haben Weltraumagenturen wie die Nasa längst den Mars zum Ziel bemannter Missionen auserkoren - aber konkrete Pläne gibt es bislang nicht.

Hawking denkt aber auch über unser Sonnensystem hinaus. Er unterstützt Pläne, unbemannte Miniraumschiffe mit Laserstrahlen zu Lichtjahre entfernten Sternen zu schießen. Die Breakthrough-Initiative des russischen Milliardärs Jurij Milner hat das unserem Sonnensystem nächstgelegene Sternensystem als Ziel auserkoren: Alpha Centauri.

Das Sternensystem ist 4,3 Lichtjahre entfernt - eine Sonde bräuchte mit aktueller Technologie rund 30.000 Jahre für eine Reise dorthin. Mit Laserschub soll der Flug aber nur 20 Jahre dauern.

Die Laser wären auf das zu beschleunigende Raumschiff ausgerichtet. Dieses müsste sich bereits im Weltall befinden und mit einem riesigen Segel bestückt sein. Es würde wie ein Spiegel das Laserlicht nahezu vollständig reflektieren. Dabei übertragen die Photonen einen Impuls auf das Segel - und beschleunigen es.

Solange es nur um ultraleichte unbemannte Sonden geht, bräuchte man für die Laser eine kurzzeitige Leistung von etwa 50 Atomkraftwerken. Wollte man auf diese Weise aber bemannte Raumschiffe beschleunigen, wären Tausende Kraftwerke nötig, welche die Energie erzeugen. Aber wer weiß: Vielleicht entwickeln Wissenschaftler eines Tages ja noch ganz andere Antriebstechniken, mit denen die Menschheit interstellar reisen kann.

hda/dpa