Während des massiven US-Raketenschlags gegen den syrischen Stützpunkt Schairat am 7. April gab es im Mittelmeer keine russischen Marineschiffe, die die US-Zerstörer hätten beobachten können, auch keine mit Raketen gerüsteten Schiffe, schreibt die Zeitung "Wedomosti" am Donnerstag unter Berufung auf Quellen im russischen Verteidigungsministerium.


Kommentar: Dieser Schlag war nicht massiv. Im Gegenteil, er war ziemlich fruchtlos.


Flotte
© Sputnik/ Grigorij Sysoew
Dort befänden sich gegenwärtig lediglich zwei mittelgroße Landungsschiffe, die Militärgüter nach Syrien transportierten, sowie zwei Minensuchboote, so ein Insider.

Aber gleich nach dem US-Angriff am 7. April passierte die neueste Fregatte der Schwarzmeerflotte „Admiral Grigorowitsch“ laut der türkischen Website turkishnavy.net den Bosporus. Bislang gab es keine Meldungen, dass das Schiff die Seestraße in der Gegenrichtung durchquert hätte. Ende April hatte die Fregatte „Admiral Essen“ desselben Typs (Projekt 11356) die Ostsee verlassen, um sich ins Schwarze Meer zu begeben. Am 5. Mai teilte das russische Verteidigungsministerium mit, sie hätte Gibraltar passiert und sich dem russischen Marineverband im Mittelmeer angeschlossen.

Am 27. April informierte die Militärbehörde, dass sich auch das große Anti-U-Boot-Schiff „Seweromorsk“ der Nordflotte inzwischen im Mittelmeer befinde. Und schließlich soll auch das Diesel-U-Boot „Krasnodar“ im Juni seinen Stützpunkt im Schwarzen Meer erreichen. Vorerst befinde es sich ebenfalls im Mittelmeer.

Die beiden Fregatten des Projekts 11356 sowie die „Krasnodar“ können gemeinsam 36 Marschflugkörper „Kalibr“ abfeuern. (Zum Vergleich: Die US-Zerstörer feuerten am 7. April insgesamt 60 Raketen ab, von denen 58 ihr Ziel erreicht haben sollen.)

Zudem zeigte der Fernsehsender „Russia Today“ am 9. Mai in seinem Bericht über die Militärparade zum Tag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg auf dem russischen Stützpunkt Hmeimim in Syrien ein mit Radaranlagen ausgerüstetes Flugzeug A-50 und zwei Aufklärungsflugzeuge Il-20.

Der russische Militärexperte Viktor Murachowski führte die Verlegung von zusätzlichen Schiffen ins Mittelmeer und des A-50-Flugzeugs nach Syrien auf die intensiver gewordene Aufklärung und den Ausbau der militärischen Präsenz im Allgemeinen zurück, nachdem in Astana ein Memorandum über die Schaffung von Deeskalationszonen in Syrien unterzeichnet worden war, was manchen Kräften aber gar nicht passt. Eine dem Verteidigungsministerium nahestehende Quelle bestätigte, dass dies neben den US-Raketenschlägen von Anfang April ein zusätzlicher Grund für die Aufstockung der russischen Gruppierung im Mittelmeer gewesen sei.