Mediziner versuchen ein Verhütungsmittel aus natürlichen Inhaltsstoffen herzustellen
Olivenöl
© Dušan Zidar-fotoliaKönnen natürliche Inhaltsstoffe aus Oliven und Löwenzahn zu einer Verhütung von Schwangerschaften eingesetzt werden? Forscher fanden heraus, dass in Zukunft Pillen aus den oben genannten Zutaten wirklich wirksam zur Verhütung genutzt werden könnten. Solch eine Verwendung würde zu weniger Nebenwirkungen führen.
Die sogenannte Verhütungspille für Frauen kann Betroffene vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen. Allerdings gibt es einige Aussagen über nachteilige Nebenwirkungen auf die psychische Gesundheit. Forscher fanden jetzt heraus, dass natürliche Inhaltsstoffe von Oliven und Löwenzahn möglicherweise in der Lage sind, Schwangerschaften ebenfalls zu verhindern.

Die Wissenschaftler der University of California at Berkeley stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass eine natürliche Verhütungspille aus Oliven und Löwenzahn eine Schwangerschaft verhindern kann. Die Mediziner veröffentlichten eine Pressemitteilung zu den Ergebnissen ihrer Studie.

Natürliche Form der Verhütungspille in Sicht?

Wenn Frauen zur Verhütung die Pille einsetzen, entstehen dadurch gewisse gesundheitliche Risiken. Wir wissen beispielsweise, dass die Einnahme die Risiken für tödliche Blutgerinnsel erhöht, sagen die Experten. In der heutigen Zeit haben viele Frauen Angst vor durch die Pille ausgelösten hormonellen Veränderungen, welche Körper und Geist betreffen können. Forscher fanden jetzt aber eine natürliche Alternative.

Oliven und Löwenzahn zur Verhütung?

Wir haben einige natürliche Zutaten in Oliven gefunden, welche möglicherweise zu einer Verhinderung von Schwangerschaften verwendet werden könnten, sagen die Wissenschaftler. Außerdem könnte Löwenzahn dazu genutzt werden, dass die Spermien schwerer durch eine schützende Wand von Zellen um das Ei gelangen, erklären die Wissenschaftler.

Natürliche Chemikalien können eine Schwangerschaft verhindern

Für ihre Untersuchung betrachteten die Mediziner, wie Spermien von den natürlich vorkommenden Chemikalien betroffen waren. Dabei stellten sie fest, dass die Spermien nicht in der Lage waren, die Barriere um ein unbefruchtetes Ei zu durchbrechen. So konnte keine Befruchtung eingeleitet werden. Normalerweise dringen die Spermien durch eine peitschenartige Bewegung zur Eizelle vor. Diese wird durch das Hormon Progesteron eingeleitet, welches die Zellen um das Ei abgeben, erklären die Autoren. Testosteron, Östrogen und das Stresshormon Cortisol konkurrieren mit dem Progesteron. Alle dieser Hormone blockierten die peitschenartige Bewegung der Geißel. So wird verhindert, dass die Spermien den Schutzwall aus Zellen durchdringen können.

Worin sind Lupeol und Pristimerin enthalten?

Lupeol und Pristimerin beeinflussen diese Bewegung von Spermien ebenfalls. So kann natürlich verhindert werden, dass ein unbefruchtetes Ei und Spermien zusammentreffen. Lupeol und Pristimerin sind beispielsweise auch in Aloe Vera, Trauben und Mangos enthalten, sagen die Forscher.

In welcher Form könnte diese nicht-hormonelle Methode zur Verhütung eingesetzt werden?

Die Wissenschaftler vermuten, dass diese nicht-hormonelle Methode zur Verhütung entweder auch als eine permanente Geburtenkontrolle in der Form eines Haut-Pflasters oder als ein Vaginal-Ring eingesetzt werden könnte. Wahrscheinlich wäre auch eine Verwendung als Notfall-Verhütungsmittel denkbar, erläutern die Experten.

Verhütungsmittel könnte bei beiden Geschlechtern eingesetzt werden

Wahrscheinlich kann durch die neuen Erkenntnisse ein Verhütungsmittel hergestellt werden, welches beide Geschlechter einnehmen können, berichten die Forscher. Dies wäre das erste Verhütungsmittel für Männer, welches eine langfristige Wirkung hat. Bereits vor einiger Zeit gab es eine erste männliche Verhütungspille, welche wieder vom Markt genommen wurde, weil sie die psychische Gesundheit von Männern zu schwächen schien. Das neue natürliche Verhütungsmittel stellt eine bessere Alternative zur Verhütung dar, erklären die Wissenschaftler.

Weitere Forschung ist nötig

Weil diese beiden pflanzlichen Verbindungen die Befruchtung bereits bei einer sehr niedrigen Konzentrationen blockieren (etwa 10-mal niedriger als das Niveau von dem Notfall-Verhütungsmittel Levonorgestrel), könnten sie eine neue Form von Notfall-Kontrazeptiva sein. Die Verwendung einer nicht-hormonellen Verbindung in geringerer Konzentration zur Verhinderung einer Befruchtung kann eine bessere Option sein, sagen die Autoren. Die Wissenschaftler hoffen, dass solch eine neu entwickelte Pille in etwa drei Jahren auf dem Markt zur Verfügung stehen wird. Natürlich ist dafür noch weitere Forschung nötig.

(as)