Bei einer Explosion in einem Einkaufszentrum in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá sind drei Menschen ums Leben gekommen. Elf weitere wurden verletzt. Der Bürgermeister Bogotás sprach von einem "feigen Terroranschlag".
einkaufszentrum aldino
Bei einem mutmaßlichen Terroranschlag im bekanntesten Einkaufszentrum der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá sind drei Frauen getötet worden. Zudem gab es laut Behörden elf Verletzte. Eine der Toten sei eine 23-jährige Französin, die in Bogotá einen Freiwilligendienst in einer Schule absolviert habe. Die Hintergründe sind bislang unklar.

Bogotás Bürgermeister Enrique Peñalosa sprach im Kurznachrichtendienst Twitter von einem "feigen Terroranschlag im Centro Andino" und machte die Nationale Befreiungsarmee ELN für die Explosion verantwortlich. Die ELN wies jegliche Verantwortung für den Vorfall zurück.

Einkaufszentrum bei Mittel- und Oberschicht beliebt

Nach offiziellen Angaben kam es in einer Frauentoilette im zweiten Stock zu einer Explosion. Zu dem Zeitpunkt sollen sich etwa 500 Personen in der Umgebung aufgehalten haben. Das Centro Andino wurde danach geräumt. Das Einkaufszentrum im Norden Bogotás beherbergt Dutzende Geschäfte mit westlichen Marken, Restaurants und Kinos und ist bei der Ober- und Mittelschicht beliebt.

Früher gab es im Zuge des Konfliktes zwischen Staatsmacht und linker Guerilla in den Metropolen des südamerikanischen Landes immer wieder schwere Terroranschläge mit Toten. Aber in den vergangenen Jahren blieben Zivilisten dort davon weitgehend verschont. Das erklärte Ziel der Regierung ist es, einen vollständigen Frieden zu erreichen.

Kein Waffenstillstand mit ELN-Guerilla

Während die mit fast 7000 Kämpfern größte Guerillagruppe Farc nach über 50 Jahren Kampf derzeit unter UN-Kontrolle die Waffen niederlegt, gibt es mit der kleineren ELN-Guerilla noch keinen Waffenstillstand. Präsident und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos ordnete an, dass der Chef der kolumbianischen Polizei, General Jorge Hernando Nieto, die Ermittlungen übernehmen und leiten soll.

Zuletzt hatte es im Februar in Bogotá einen Anschlag gegeben. Bei der Attacke waren 20 Polizisten und zehn weitere Personen verletzt worden, ein Polizist erlag später seinen Verletzungen. Zu dem Anschlag bekannte sich später eine Zelle der ELN.