Unglück nahe Schloss Neuschwanstein im Allgäu Ein Gleitschirm hat am Freitagabend eine Seilbahn nahe dem Schloss Neuschwanstein im Allgäu lahmgelegt. Rund 50 Ausflügler steckten in einer mehreren Gondeln fest. Die meisten Personen wurden in einer dramatischen Rettungsaktion aus einer Höhe von rund 50 Metern aus den Kabinen abgeseilt. Rund ein Dutzend Fahrgäste werden aber wohl die Nacht in einer schwer erreichbaren Gondel verbringen müssen.

In einer Seilbahn nahe dem Schloss Neuschwanstein im Allgäu haben 19 Urlauber nach einem Unfall am Freitag bis in die Nacht in der Gondel festgesessen. Vermutlich werden sie erst am Samstagmorgen gerettet werden können. Ein Gleitschirm hatte sich am Nachmittag in der Tegelbergbahn bei Schwangau verfangen und sie damit lahmgelegt. Zahlreiche Menschen mussten von der Bergstation mit Hubschraubern ins Tal geflogen werden. In den Gondeln steckten nach Angaben der Polizei zunächst 45 Fahrgäste fest. Die meisten von ihnen konnten bis zum Abend befreit werden - sie wurden in einer dramatischen Rettungsaktion aus einer Höhe von rund 50 Metern aus den Kabinen abgeseilt.

Eine Gondel am Berg konnten die Rettungskräfte aber nicht erreichen. Die 19 Insassen, darunter vier Kinder, konnten trotz stundenlanger Bemühungen nicht befreit werden. Die Polizei ging davon aus, dass sie auch die Nacht in der Gondel verbringen mussten. »Die bleiben über Nacht darin«, hieß es am späten Freitagabend bei der Polizei in Kempten. Nach dem Sonnenaufgang solle dann versucht werden, den Gleitschirm zu entfernen und die Seilbahn wieder in Gang zu setzen. Die Menschen in der Gondel blieben laut Polizei aber trotz der Notlage ruhig. »Stimmung in der Gondel ist entspannt, Funkkontakt besteht«, erklärte die Polizei. Mit Hilfe einer Seilwinde versorgten die Bergretter die Eingeschlossenen mit Essen, Getränken und Decken.

Zunächst hatten die Rettungskräfte geplant, die Eingeschlossenen mit einem Hubschrauber aus ihrem Gefängnis in luftiger Höhe zu befreien. Diesen Plan gaben sie wegen starken Windes aber auf und versuchten am späten Abend, die Seilbahn von dem Gleitschirm zu befreien und wieder in Bewegung zu setzen. Zahlreiche Helfer der Bergwacht und mehrere Hubschrauber waren im Einsatz. Nach Einbruch der Dunkelheit leuchteten die Rettungskräfte den Berg mit Flutlicht aus. Zahllose Schaulustige verfolgten das Berg-Drama vom Tal aus.

In den Gondeln waren vor allem Touristen und Bergwanderer, die das schöne Wetter für einen Ausflug in die Berge nahe dem weltberühmten Schloss Neuschwanstein genutzt haben. Der Tandemgleitschirm hatte sich nach Angaben der Polizei bei dem Unfall am frühen Nachmittag derart in den Stahlseilen verfangen, dass der Weiterbetrieb der Bahn nicht möglich war. Der Pilot des Gleitschirms blieb unverletzt, sein 35-jähriger Mitflieger aus München erlitt leichte Verletzungen. Warum der Gleitschirm in die Seilbahn geflogen war, blieb bis zum Abend unklar.

dpa