Polizei Berlin,Bundespolizei
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Alkohol, öffentlicher Sex und gewagte Spielchen mit der Dienstwaffe: Drei Berliner Hundertschaften haben sich mit Feierexzessen in Hamburg blamiert und wurden wie unartige Schüler nachhause geschickt. Ein herber Image-Verlust für die Berliner Polizei, sagt Polizeisprecher Thomas Neuendorf.

Eigentlich sollten die Berliner Beamten helfen, den G20-Gipfel in Hamburg abzusichern, doch offenbar war ihnen der Aufenthalt in der Hansestadt nicht aufregend genug: In ihrer Unterkunft in Bad Segeberg sollen Angehörige von gleich drei Hundertschaften aus Langeweile exzessiv gefeiert haben und dabei erwischt worden sein.

„Die Hamburger Polizei hat uns benachrichtigt, dass die Kollegen zurückgeschickt werden sollen. Es gibt Vorwürfe, dass die Kollegen in der Öffentlichkeit uriniert haben sollen. Es soll auch ein Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit durchgeführt worden sein. Und eine Polizistin soll im Bademantel mit einer Dienstwaffe rumgefuchtelt haben. Dazu hat man viel Alkohol getrunken, war laut“, erklärt Thomas Neuendorf, Pressesprecher der Polizei Berlin, gegenüber Sputnik.

Auch in einer Pressemitteilung der Hamburger Polizei ist die Rede von unangemessenem Verhalten. Wörtlich heißt es darin weiter:

„Der Polizeiführer hat daraufhin entschieden, diese Kräfte, die bislang noch nicht in Hamburg eingesetzt waren, mit sofortiger Wirkung wieder aus dem Einsatz zu entlassen. Die Polizeikräfte sind zwischenzeitlich wieder in Berlin. Der Polizeiführer hat damit deutlich gemacht, dass ein derartiges Verhalten von Polizeibeamten nicht akzeptabel ist.“

Dass die Polizisten wie unartige Schüler heimgeschickt werden mussten, schädige das Ansehen der Berliner Polizei und sei einfach peinlich, betont Neuendorf. Dass die Beamten sich in der Unterkunft gelangweilt haben sollen, möge zutreffen, dennoch:

„Das mag eine Erklärung sein, aber keine Begründung oder Entschuldigung. Wir sind hier nicht auf einer Klassenfahrt, wo 16-jährige Schüler mal über die Stränge schlagen. Das sind Beamte, die für das gesamte Ansehen der Polizei stehen. Da darf man sich nicht so verhalten!“

Man werde in jedem Fall genau prüfen, was an den Vorwürfen dran sei und ob sich das Fehlverhalten in der Bereitstellungszeit oder in der Freizeit ereignet habe. Konsequenzen für die Beteiligten dürfte es auf jeden Fall geben, so Neuendorf.

„Es ist ein Fehlverhalten und es wird disziplinarrechtlich vorgegangen. Wir haben bisher keine Hinweise, dass da Straftaten passiert sind. Letztendlich ist es davon abhängig, was den einzelnen Beamten nachgewiesen werden kann. Das geht von einem Verweis bis zu einer Geldstrafe oder eben einer Umsetzung, dass man sagt: Die können in einer Hundertschaft nicht mehr zusammen Dienst versehen.“