Nach einer Studie der Umweltschutz-Initiative Environmental Progress verursachen Solarzellen je Einheit produzierter Energie mehr Umweltgift als Kernkraftanlagen.
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© NASA, SDO
Wie die Initiative Environmental Progress (EP) auf ihrer Webseite berichtet, verursachen Solarpaneele 300-mal so viel gifigen Abfall per Energieeinheit wie Kernkraftwerke. Produziere man in einem ungenannten Gebiet 25 Jahre lang gleichviel elektrische Energie aus Solar- und Kernkraft und schichte den entstehenden Abfall auf der Fläche eines Football-Felds auf, würde der Nuklear-Abfall die Höhe des schiefen Turms von Pisa erreichen und der Abfall aus Solarpaneelen die Höhe des Mount Everest.

In Ländern wie China, Indien und Ghana, wo Elektronikschrott oft zur Kupfer-Rückgewinnung verbrannt werde, entstünden Krebsrisiken wegen der dabei freiwerdenden Kunststoff-Verbrennungsrückstände. Weder in Kalifornien noch in Japan, wo das Aufkommen von Solaranlagen-Müll bis zum Jahr 2040 auf 800.000 Tonnen ansteigen soll, gibt es nach Angaben von EP Pläne für den sicheren Umgang mit ausrangierten Solarpaneelen. Lediglich in Europa seien die Hersteller verpflichtet, ihre Produkte nach dem Betrieb wieder zu sammeln und sicher zu entsorgen.

Ein Sprecher der Solar Energy Industries Association kritisierte die Studie insofern als unrichtig, als Solarpaneele "zum größtenTeil aus leicht recyclebaren Materialien gefertigt werden, die man nach Ende der Paneel-Nutzungsdauer erfolgreich zurückgewinnen und wiederverwenden kann".
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© Environmental Progress
Michael Shellenberger, der Gründer des gemeinnützigen Studieninitiators EP, beschreibt sich selbst als Ecomodernist und ist bekennender Kernkraft-Befürworter. Der Aktivist wurde vom Time Magazine 2008 als "Hero of the Environment" geehrt, wird aber von anderen Umweltschützern wie dem ehemaligen Greenpeace-Chef John Passacantando oder Carl Pope, dem Ex-Chef des Sierra Club als unklar, unfair und marktschreierisch kritisiert.

hps