Beobachtungen des einst neuen Planeten unseres Sonnensystems zeigen, dass von Pluto starke Röntgenstrahlenemissionen ausgehen. Während auch andere Himmelskörper Röntgenstrahlen abgeben, sorgen die Daten der NASA-Sonde „New Horizons“ und des Röntegnweltraumteleskops „Chandra“ unter Astronomen und Astrophysikern angesichts der Pluto-Strahlung jedoch für Rätselraten.

Pluto
© NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research InstituteBlick der NASA-Sonde „New Horizons“ auf Pluto.
Washington (USA) - Während die Röntgenstrahlung anderer Planeten, wie etwa jene von Mars, Venus oder auch die von Kometen mit der Anwesenheit natürlicher Gase wie Argon und/oder Stickstoff in deren Atmosphären bzw. Ausgasungen (Halos) und deren Wechselwirkung mit dem Sonnenwind erklärt werden können, gingen Astronomen bis zum Vorbeiflug der NASA-Sonde „New Horizons“ (NH) im Juli 2015 am Pluto davon aus, dass der seit 2006 zum „König der Zwergplaneten im Sonnensystem“ degradierte Pluto von einer sich weit ins All ausdünnenden Atmosphäre umgeben ist.

Stattdessen zeigten die NH-Daten dann jedoch, dass die Pluto-Atmosphäre, die hauptsächlich aus Stickstoff, Methan und Kohlendioxid besteht, deutlich weniger ausgedehnt ist und dass die Verlustrate, mit der diese Atmosphäre in den Weltraum entschwindet, um das rund Hundertfache geringer ist als zuvor angenommen.

Beobachtungen mit dem Röntgen-Weltraumteleskop Chandra zeigen nun jedoch, dass von Pluto deutlich stärkere Röntgenemissionen ausgehen, als anhand der NH-Daten zur Pluto-Atmosphäre zu erwarten wären.

Auch die Streuung von solaren Röntgenstrahlung durch kleine Staubteilchen aus Kohlen-, Stick- und Sauerstoff, wie sie bei anderen kleineren Körpern im Sonnensystem für deren Röntgenstrahlung sorgen, stimme nicht mit den von Chandra gemessenen Werten überein, berichten die Forscher der John Hopkins University und des Harvard Smithsonian Centers for Astrophysics (CfA) vorab via ArXiv.org und in einer kommenden Ausgabe des Fachjournals „Icarus“.

Weitere Untersuchungen sein nötig, um die „rätselhaften Röntgenstrahlen von Pluto“ genauer zu verstehen.