Mit Erlaubnis Pakistans darf China den Hubschrauber untersuchen, den die Navy Seals in Abbottabad flogen. Das Gerät war mit Geheimtechnik ausgestattet.
hubschrauber
© ReutersBeim Angriff auf Osama Bin Ladens Haus in Pakistan haben die US-Kommandosoldaten einen Hubschrauber verloren. Das Bild seines halbwegs heilen Heckrotors versetzt Militärfachleute in Aufregung. Es handelt sich...

Entgegen der Bitten der USA hat Pakistan einem Zeitungsbericht zufolge China Zugang zu bislang geheimer Militärtechnik des Partners verschafft. Die Regierung in Islamabad habe Geheimdienstexperten aus Peking den mit besonderen Materialien ausgestatteten Hubschrauber untersuchen lassen, den US-Spezialkräfte während ihres Einsatzes zur Tötung von Osama bin Laden beschädigt zurücklassen mussten, berichtete die Financial Times.

„Den USA liegen nun Informationen vor, dass Pakistan, und dort der Geheimdienst ISI, chinesischen Militärangehörigen Zugang zu dem Hubschrauber in Abbottabad gewährt hat“, heißt es auf der Internetseite des Blattes unter Berufung auf Geheimdienstkreise.

Ein US-Regierungsvertreter sagte Reuters, es gebe Anhaltspunkte dafür, dass Pakistan China eine Inspektion des Helikopters erlaubt habe. Er könne aber nicht bestätigen, dass dies tatsächlich geschehen sei. Der ISI wies die Angaben nach dem Bericht der Zeitung zurück.

Sollten die Angaben stimmen, dürfte der Vorgang das ohnehin angespannte Verhältnis der USA zur Regierung in Islamabad zusätzlich belasten. Der Hubschrauber soll mit einer Spezialtechnik verkleidet gewesen sein, so dass das Einsatzkommando im Mai nicht vom pakistanischen Radar erfasst werden konnte.

Das Fluggerät war bei dem Sonderkommando gegen Bin Laden abgestürzt. Nach dem Ende der Operation zerstörten die Navy Seals den Helikopter durch eine Sprengung. Dennoch konnten sie offenbar nicht alles zerstören. Dem Zeitungsbericht zufolge durften die Chinesen das Gerät nun fotografieren und Proben der Ummantelung des Gehäuses mitnehmen.

Reuters/cc