Straßen stehen unter Wasser, Keller laufen voll. Nach der Hitze kommt es in weiten Teilen der Republik zu heftigen Gewittern. Die Feuerwehr rückt fast im Minutentakt aus. Eine Frau wird von einem Baum erschlagen.

Ein Radfahrer in Köln kämpft sich durch die Fluten.
© dpaEin Radfahrer in Köln kämpft sich durch die Fluten.
Erst die Hitze, dann das Donnerwetter: Über dem Westen und Süden Deutschlands haben bis in den Mittwochabend hinein heftige Gewitter getobt. Allein in Köln rückte die Feuerwehr zu rund 550 Einsätzen aus. Straßen waren überflutet, Keller standen unter Wasser, im Flug- und Bahnverkehr kam es zu Verspätungen. In Baden-Württemberg wurde ein Musikfestival mit Tausenden Besuchern wegen eines starken Gewitters abgebrochen. Auch über Hessen fegten Gewitter hinweg.

In Köln standen der Feuerwehr zufolge viele Unterführungen und Straßenzüge unter Wasser. Zahlreiche Autos blieben liegen. In einer Tiefgarage stand das Wasser 1,50 Meter hoch. Die Kölner Feuerwehr hatte rund 350 Kräfte im Einsatz. Im Hauptbahnhof lief Wasser in Teile der Bahnhofshalle. Am Abend beruhigte sich die Lage wieder.

Am Flughafen Köln/Bonn wurde der Flugbetrieb für 90 Minuten unterbrochen. Insgesamt 15 Flüge starteten verspätet, bei 14 Flügen verzögerte sich die Landung. Ein Flug nach München wurde gestrichen. Auf der Bahnstrecke von Bonn in Richtung Koblenz stürzte ein Baum auf die Oberleitung. Die Folge waren Zugausfälle und Verspätungen. Die Düsseldorfer Rheinkirmes, die zu den vier größten Volksfesten in Deutschland zählt, wurde nach einer Unwetterwarnung für etwa zwei Stunden unterbrochen. Gegen 17.45 Uhr wurde das Kirmesgelände wieder geöffnet.

Frau von Baum erschlagen

Überflutete Straßen und Schienen in Köln
© dpaÜberflutete Straßen und Schienen in Köln
In Dortmund musste die Feuerwehr zu etlichen vollgelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen ausrücken. Eine 51 Jahre alte Frau stirbt, weil ein Baum auf sei gestürzt war. Sie erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Das Unglück habe sich im Garten eines Hauses ereignet, in dem gerade auch Nachbarn zu Gast gewesen seien, heißt es. Die Polizei geht davon aus, dass der Baum durch das Unwetter mit Gewitter, Wind und Regen umfiel und die Frau unter sich begrub. In Mönchengladbach wurde ein Radfahrer von einem Baum schwer verletzt, der beim Sturm abgebrochen war.

In Baden-Württemberg fand ein Musikfestival mit Tausenden Besuchern ein vorzeitiges Ende. Wind und Regen waren so heftig, dass etwa 3200 Festivalgäste die Karlsbastion auf dem Hohentwiel nahe Singen verlassen mussten. Die Sängerin Amy McDonald konnte nicht auftreten. "Danach war hier auch gleich Feierabend. Die Leute konnten nach Hause gehen", sagte ein Sprecher der Polizei. Verletzte oder Schäden habe es nicht gegeben. Auch über Teile Hessens fegten am späten Mittwochnachmittag Gewitter hinweg. In Mittelhessen stürzten Bäume auf Fahrbahnen. Auf der Autobahn 45 habe das Wasser teilweise bis zu zehn Zentimeter hoch gestanden, sagte ein Polizeisprecher am Abend in Gießen.

Auch in Niedersachsen stürmte es heftig. In der Nacht entstanden nach Blitzeinschlägen in vielen Regionen mehrere Brände, wie Polizei und Feuerwehr mitteilten. Im Landkreis Göttingen zerstörte ein Feuer eine Scheune mit landwirtschaftlichen Maschinen. In Bersenbrück bei Osnabrück ging der Dachstuhl eines Bauernhofs in Flammen auf. Auch bei Gifhorn und Oldenburg brannte es nach Blitzen. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen der Polizei niemand.

Quelle: n-tv.de , bdk/dpa