Mumien Nazca
© Gaia.comStandbild aus „UPDATE 4: Smaller Bodies Revealed“
Cuzco (Peru) - Seit der Präsentation einer lebensgroßen Trockenmumie mit bislang einzigartigen anatomischen Merkmalen und deren Untersuchungen durch ein Team des US-Online-Senders "Gaia.com", streiten sich Laien wie Wissenschaftler weltweit darüber, um was es sich bei den bizarren Funden tatsächlich handelt: Sind die Körper in der Form, in der sie gezeigt werden, aufwendige Fälschungen, historische Präparate oder tatsächlich anatomisch und biologisch authentisch - und wenn ja, was sind diese Wesen? Nun hat der Sender seine Doku-Reihe fortgesetzt und präsentiert die Untersuchung weiterer, kleinerer Körper mit zusätzlichen absonderlichen Merkmalen.

In "Update 4: Smaller Bodies Revealed" (Kleinere Körper offenbart) präsentiert das Gaia-Team zunächst die Analyseergebnisse des "weißen Pulvers" mit dem die lebensgroße, menschenähnliche Trockenmumie "Maria", sowie ein kleinerer, kopfloser Körper bedeckt ist (...GreWi berichtete, s. Links). Bei diesem "Puder" handelt es sich laut den vorgelegten Analyseergebnissen um natürliches Kieselgur (auch bekannt unter den Bezeichnungen Bergmehl, Diatomeenerde, Diatomeenpelit, Diatomit, Infusorienerde, Kieselmehl, Novaculit, Tripel, Tripolit oder Celit) und besteht hauptsächlich aus den Schalen fossiler Kieselalgen (sog. Diatomeen).

Im Weiteren wird der Entdecker bzw. derzeitige Besitzer der Mumien als ein Mann namens "Mario" identifiziert, der dem Privatforscher Thierry Jamin schon seit vielen Jahren bei der Suche nach archäologischen Artefakten in Peru "behilflich" ist. Dieser, so berichtet Jamin gegenüber Gaia.com, habe die Forscher auf die Funde aufmerksam gemacht, wie sie offenbar "keiner bekannten südamerikanischen Kultur angehören".

Erneut wird die Fundgeschichte der bislang bekannten Mumien kurz umrissen: In der peruanischen Wüste sollen in einer durch eine kleine Tür erreichbaren Gruft zwei Steinsarkophage gefunden worden sein. Während in einem der Sarkophage lediglich Artefakte verborgen waren, fanden sich in dem zweiten zahlreiche kleine Körper-Mumien. Die große Mumie (Maria) hingegen sei außerhalb der Sarkophage platziert gewesen. Mario glaubt, dass die bisherigen Funde nur der beginn von sehr viel mehr Funden sein könnten.

Bislang habe Mario den genauen Fundort bzw. die Lage der Gruft immer noch nicht offenbart, da er befürchte, man könne ihm seiner Ansprüche als Finder berauben.

Die Doku fährt fort, in dem erste Untersuchungen zweier der beschriebenen kleineren Mumien gezeigt werden. Während "Maria" mit Ausnahme des verlängerten Kopfes und der wirklich ungewöhnlichen Dreigliedrigkeit von Händen und Füßen durchaus menschlich erscheint, entsprechen diese gerade einmal 60 Zentimeter großen und in offenbar aufrechter und/oder gestreckt liegender Position mumifizierten Körper tatsächlich wohl am ehesten den in der Popkultur schon fast zum Klischee verkommenen Beschreibungen sogenannter "Kleiner Grauer" Aliens (s. Abb. o.):

Mumie Nazca
© Gaia.comStandbild aus „UPDATE 4: Smaller Bodies Revealed“
Ein eiförmiger ohrmuschelloser Kopf zeigt ein Gesicht, dass von zwei ungewöhnlich großen, schlitzartig geschlossenen Augen dominiert wird, unter denen sich nur zwei kleine Nasenöffnungen und ein ebenso kleiner, schlitzförmiger Mund befindet. Dieser Kopf sitzt auf einem auffallend langen Hals, der diesen mit einem mageren Körper verbindet. Trotz einiger deutlicher Unterschiede, wie etwa eine Art Brustkorb, der von Rippenknochen gebildet wird, die eher an die einer Schlange als an die eines Säugetiers erinnern und der erneuten Dreigliedrigkeit von Händen und Füßen, erscheint der sonstige Körperbau mit Gelenken und Becken und Schultern dann wiederum menschenähnlich bzw. zumindest anthropomorph.

Weitere Untersuchungen des Paares, das die Forscher auf die Namen "Alberto und Josefina" tauften, darunter Röntgenaufnahmen und CAT-Scans, offenbarten in der Leistengegend einer der als weiblich gedeuteten Mumien drei eiförmige Strukturen aus organischem Material. Hinzu trägt diese Mumie ein Metallimplantat auf dem Brustkorb. Sinn und Zweck dieses Implantats sind nicht bekannt.

Das Team peruanischer und mexikanischer Mediziner, Forensiker und Experten zeigt sich in der Dokumentation davon überzeugt, dass es sich hierbei nicht um Fälschungen, sondern um die Überreste von Wesen handelt, die sowohl Merkmale von Reptilien als auch menschlicher Anatomie aufweisen:
"Es handelt sich nachweislich nicht um eine menschliche Spezies. Dafür weisen die Körper zu viele anatomische und nicht-menschliche Merkmale und Eigenschaften auf. Aber es gibt da zugleich auch gewisse Ähnlichkeiten aufgrund der anthropomorphen Struktur der Körper", attestiert der peruanische Chirurg Dr. Edson Salazar Vivanco gegenüber Gaia. "Angesichts dieser Körper stehen wir vor der Entdeckung einer völlig neuen und bislang wissenschaftlich noch nicht beschriebenen Art."
Auch die Radiologie-Diagnostikerin Dr. Mary K. Jesse, Assistenzprofessorin an der School of Medicine der University of Colorado-Denver, die zuvor schon die anderen beiden Mumien kommentiert hatte (...GreWi berichtete), stimmt mit der Beobachtung überein, dass die Skelettstruktur der Körper sehr komplex, anatomisch korrekt und in dieser Art nur sehr schwer im Sinne eines Schwindels herzustellen seien und verweist hierbei vor allem auf die sog. Kongruenz der aneinanderliegenden Knochen, wie sie angesichts der Körper weiterhin durchaus funktional und stimmig erscheine, was bei einem manipulierten Präparat (etwa aus zusammengesetzten unterschiedlich Körperteilen) kaum möglich sei. (Anm.GreWi: In der Orthopädie und Anatomie spricht man von einer Inkongruenz, wenn zwei Gelenkflächen in ihrer Form oder Ausdehnung einander nicht entsprechen.) Damit sind die beiden hier untersuchten Körper (Alberto und Josefina) nicht mit anderen Körpern zu vergleichen, die zwar Ähnlichkeiten mit diesen aufweisen sollen, aber ganz offenbar das Ergebnis künstlicher Manipulationen sind (...GreWi berichtete), innerhalb derer aufeinandertreffende Knochen statt kongurent geradezu in funktionslosen "Stoßkanten" inkongurent aufeinandertreffen (s.f.Abb.).

Röntgenbild Mumie
© MisteriosOcultosTvZueinander inkongurente Knochen einer andren angeblichen Mumie. Standbild aus einem Youtube-Video (NICHT Gaia!).
Röntgenbild Mumie Josefina
© Gaia.comZum Vergleich: Röntgenaufnahme von „Josefina“. Standbild aus „UPDATE 4: Smaller Bodies Revealed“
Auch sie weist neben den Ähnlichkeiten vor allem auf die Unterschiede zur menschlichen Anatomie hin, wenn etwa die Unterarme und Unterschenkel lediglich aus einem (statt zwei) Knochen bestehen oder die Anordnung und Anzahl der Rippen Rippen eher der von Schlangen und Reptilien gleiche.

"Dieses Skelett folgt einigen der für Menschen oder Säugetiere typischen Pfade, aber wir sehen zugleich auch einige Variationen und Abweichungen davon. Diese zeigen sich beispielsweise in der Anzahl der Knochen (...) oder auch der Länge des Halses, die - verglichen mit Menschen - unproportional zur restlichen Wirbelsäule erscheint."

Auch Natalia Zalonznaja vom St-Petersburger Medical Institute (MIBS) streicht die Unterschiede zur menschlichen Anatomie heraus. Demnach weise der Schädel keine menschenähnliche Nasenknochenstrukturen auf. Auch sei der extrem verkleinerte Unterkiefer, der zudem mit fest mit dem sonstigen Schädel verbunden ist, überhaupt nicht dazu geeignet, zu kauen.

Röntgenbild Mumie Nazca
© Gaia.comRöntgenaufnahme des Kopfes. Standbild aus „UPDATE 4: Smaller Bodies Revealed“
"Uns liegen mittlerweile unterschiedliche Körper dieser Wesen vor", fasst Dr. Konstantin Korotov Universität St. Petersburg den mit "Update 4" vorliegenden Stand der Untersuchungen des Gaia-Teams zusammen und führt dazu schlussfolgernd weiter aus: "Wir wissen auch, dass es noch weitere (Körper) gibt. Somit ist klar, dass wir es hier mit einer speziellen Entwicklungslinie bzw. mindestens zwei solcher Linien von Wesen zu tun haben. Diese Wesen sind absolut einzigartig: Zum einen die eher menschenähnliche (Maria) und dann die weniger menschenähnliche Linie (Victoria, Josefina, Alberto). Derzeit wissen wir noch nichts über die Genetik der weniger menschenähnlichen Linie (Anm. GreWi.: Aus Angst vor Schäden wurde eine Probenentnahme von Josefina und Alberto von deren Besitzer nicht gestattet.)

Auch Dr. Jesse stellt deutliche Übereinstimmungen zwischen dem kopflosen und sitzenden Körper (Victoria, deren DNA-Analyseergebnisse noch ausstehen...) und Josefina und Alberto fest: "Diese Ähnlichkeiten sind so groß, dass man wohl davon ausgehen kann, dass sie entweder von der gleichen Person fabriziert wurden oder in irgendeiner Form miteinander verwandt sind."

"Update 4" endet mit einem Ausblick auf die nächste Folge, in der die Untersuchungen eines weiteren, nun wieder menschenähnlichen Körpers präsentiert werden sollen. Hierbei handelt es sich offenbar um die Trockenmumie eines Kleinkinds und schon anhand der ersten Bilder wird deutlich, dass auch dieses Baby- ebenso wie die große Weiße Mumie "Maria" - lediglich jeweils drei Finger und Zehen besitzt.

...GreWi wird weiterhin berichten.

+ + + GreWi-Kommentar

Mumie Nazca
© Gaia.comAusblick auf „UPDAT 5“: Standbild aus „UPDATE 4: Smaller Bodies Revealed“
Ich selbst (Andreas Müller, Hrsg. GreWi) bin zwar weder Mediziner noch ein Anatom. Dennoch scheint es mir, dass wir es hier tatsächlich nicht um Präparate und Fälschungen zu tun haben, sondern dass es sich tatsächlich um biologisch authentische Körper mit Eigenschaften handelt, die bislang so noch nie archäologisch, biologische und anatomisch - kurz wissenschaftlich beschrieben wurden.

Sollte dies der Fall sein, dann wären zumindest die bislang auf Gaia.com vorgestellten und untersuchten Körper von größter wissenschaftlicher Bedeutung und sollten als solche auch einer entsprechenden Dokumentation und Analyse auf höchstem Niveau unterzogen werden.

Eine solche Untersuchung erfordert (auch und nicht zuletzt schon aus moralischen und Pietätsgründen) die Überstellung an eindeutig ausgewiesene Experten der betroffenen Gebiete. Das Kamerateam eines Senders sollte dabei nur noch eine begleitende Rolle spielen.

Wie schon zuvor kann man nur hoffen, dass es zu einer Kooperation zwischen den Findern, Gaia und entsprechenden Institutionen zur weiteren und ordentlichen zugleich aber transparenten und ergebnisoffenen Untersuchung aller vorliegenden Körper kommt.

Derzeit erzeugt Gaia mit seinen von einer Paywall geschützten unregelmäßigen Updates für mehr Informationschaos als für transparente Information und gerade auch der Umgang mit den Mumien, wirkt fraglich und trotz der anwesenden Experten unprofessionell.