Russische Hacker
Seit der Wahlniederlage der Deep State- demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gegen Anti-Establishment-Underdog Donald Trump vergeht kaum ein Tag ohne Bemühungen der Massenmedien, uns von russischen Manipulationen der amerikanischen Wahlen 2016 zu überzeugen. Wie viele andere Massenmedien auch, verfügt CNN über große Kreativität, wenn es darum geht, das Narrativ der russischen Einmischungen immer wieder neu auszuschlachten (etwa durch den Einsatz von Grafiken aus dem bekannten Videospiel Fallout 4, um die Hacker-Stories zu untermauern).

Kurz gefasst ist der Erzählverlauf immer folgender: Das alte Schreckgespenst Russland ist zurück. Dieses Mal als konkrete Bedrohung des demokratischsten aller Systeme der westlichen Demokratien! Bösewicht Putin als Strippenzieher hinter der berüchtigten Beeinflussungskampagne im US-Wahljahr, für die er seine Heerscharen von Internet-Trollen auf die Welt losgelassen hat, um Falschmeldungen über die arme Hillary zu verbreiten. Dafür hat er den russischen Nachrichtendienst extra angewiesen darauf zu achten, für das Hacken der DNC-E-Mails möglichst viele Bären-Verweise und russische IP-Adressen in der Moskauer Zeitzone zu verwenden. Die Inhalte der E-Mails, die von den Massenmedien übrigens nie wirklich in die Berichterstattung aufgenommen wurden, gab Putin dann weiter an Wikileaks. Et Voilà: So konnte Trump die US-Wahlen gewinnen.

Das Interessante an dieser Erzählweise ist, dass sie auf unbelegten Gerüchten basiert, die aus den Untiefen eben jenes Sumpfes stammen, dem Trump die Trockenlegung angedroht hat. Aber das beeinträchtigt sicher nicht die Unabhängigkeit der Berichterstattung, nicht wahr?

Neun Monate später - und wie steht es heute um die Russland-Geschichte? Nun ja, da es die Massenmedien waren, die die Geschichte in Umlauf gebracht haben, sollten wir hören, was sie dazu zu sagen haben: Vor einer Woche hat Project Veritas mit der Veröffentlichung einer Reihe von Enthüllungsvideos unter dem Namen American Pravda begonnen. Darin geben CNN-Mitarbeiter unwissentlich die Wahrheit über die Russland-Trump-Kollusion preis.

CNN - very fake news!

Im ersten Teil der Videoreihe ist CNN Supervising Producer John Bonifield zu sehen, der mit dem investigativen Journalisten von Project Veritas über fehlende Ethik im Journalismus, die Bedeutung von Einschaltquoten sowie die anhaltende Hexenjagd auf Donald Trump spricht und dabei sagt, dass das Russland-Narrativ wirklicher Schwachsinn sei.
Journalist: "Mal im Ernst, denken Sie, dass diese Russland-Geschichte Schwachsinn ist?"

John Bonifield: "Es könnte Schwachsinn sein. Ich meine, im Moment ist es überwiegend Schwachsinn. Es ist nicht so, dass wir große Beweise hätten. Und dann sagen sie: "Nun, die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen." Ich weiß nicht, wir würden es wissen, wenn sie etwas rausfänden. Sie würden es durchsickern lassen. Wenn es wirklich etwas Bedeutendes wäre, würden sie es durchsickern lassen."
Bonifield sagt, dass CNN die Russland-Berichterstattung vor allem wegen der immensen Einschaltquoten verfolge. Seiner Erzählung nach forderte CNN-Präsident Jeff Zucker Reporter während einer Redaktionskonferenz auf, nicht über Klimaabkommen zu schreiben, sondern stattdessen weiter über Russland zu berichten. Mit der Erklärung, dass Profit im Journalismus wichtiger sei als Ethik (oder Fakten).
Journalist: "Es geht also nur um Einschaltquoten, sehe ich das richtig?"

Bonifield: "Es ist ein Geschäft. Die Leute denken alle, die Medien hätten ein Empfinden für Ethik. Aber all die entzückenden ethischen Grundsätze, die in der Journalistenschule besprochen werden - Du denkst Dir: 'Das ist süß.' Hier geht es ums Geschäft."
Bonifield betont außerdem, dass das Russland-Narrativ total scheinheilig ist, da "wir es sind, die versuchen ihre Wahlen zu beeinflussen. Unsere CIA baut die ganze Zeit Mist. Wir sind da draußen unterwegs und versuchen Regierungen zu manipulieren."

Er denkt nicht, dass es echte Beweise gegen Präsident Trump gibt, die eine Strafverfolgung rechtfertigen würden:
Bonifield: "Ich habe keine überzeugenden Beweise gesehen, die zeigen, dass der Präsident eine Straftat begangen hat.

Ich weiß, eine Menge Leute mögen ihn nicht und würden es gerne sehen, dass er aus dem Amt geschmissen wird... aber das ist nicht dasselbe, als wenn er wirklich etwas getan hätte, das ihn sein Amt kosten könnte." (...)

"Ich glaube, sie haben nicht wirklich was in der Hand, aber sie graben weiter. Und deshalb denke ich, der Präsident hat vielleicht Recht, wenn er sagt, 'Ihr veranstaltet eine Hexenjagd gegen mich. Ihr habt keine eindeutigen Beweise, ihr habt keinen Beweis.'"
Den ersten Teil von American Pravda gibt es hier:


In der Zwischenzeit hat CNN eine schwach aufgemachte Russland-Story zurückgezogen und die drei verantwortlichen Journalisten gezwungen zu kündigen. Besagter Artikel behauptete, der Senat untersuche Verbindungen von Anthony Scaramucci, Mitglied von Trumps Übergangsteams, zu einem russischen Investment Fond, ohne dafür stichhaltige Beweise zu nennen. Entgegen der Behauptungen von CNN wurde der Artikel nicht wegen "journalistischer Standards" zurückgezogen, sondern wegen einer möglichen 100 Millionen Dollar-Verleumdungsklage.

Protagonist des zweiten Videos, das Project Veritas veröffentlichte, ist Anthony Kabe "Van" Jones, politischer Berichterstatter bei CNN. Er erzählte dem investigativen Journalisten genau, aus welchem Stoff das Russland-Narrativ gemacht ist:
Journalist: Was denken Sie, was diese Woche mit der ganzen Russland-Geschichte passieren wird?

Van Jones: "Das Russland-Ding ist total aufgeblasen, das ist nur heiße Luft."
Dennoch hat ihn diese Aussage nicht davon abgehalten auf CNN die Russlandangst-Karte zu spielen:
Van Jones: Cyberkrieg ist echter Krieg. Wir haben es hier mit einem echten Angriff auf unser Land zu tun und der gewählte Präsident ist nicht in der Lage zu sagen, dass das nicht geht und aufhören muss."
Hier gibt es den zweiten Teil von American Pravda:


Obwohl die Videos in den Social Media-Kanälen weite Kreise gezogen haben und sogar Präsident Trump den CNN-Skandal kommentiert hat, zeigen sich die Mainstreammedien verhalten und räumen den Videos nur sehr wenig Raum in der Berichterstattung ein.

CNN nahm seinen Produzenten Bonifield in einer kurzen Stellungnahme in Schutz und sagte: "Es ist die Vielfalt der persönlichen Meinungen, die CNN so stark macht. Wir begrüßen und leben diese Diversität." Zu dieser "Meinungsvielfalt" scheint dann auch zu gehören, Falschmeldungen über Trump und seine Wähler zu verbreiten. Wohlwissend, dass es sich um Fehlinformationen handelt. So funktionieren, kurz gesagt, die US-Mainstreammedien.

Auf einer Pressekonferenz am 27. Juni empfahl die Vize-Pressereferentin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee-Sanders, den anwesenden Pressevertretern, den ersten Teil der Project Veritas CNN-Videos anzuschauen.
"Ich denke, dass es möglicherweise das ständige Trommelfeuer der Falschmeldungen über diesen Präsidenten ist, auf das sich ein großer Teil seines Frusts bezieht. Sie verweisen auf den Report, es gab eine Vielzahl von Anlässen, in denen das von Ihnen genannte Medium wiederholt falsch lag und dies klar stellen oder korrigieren musste. Nun ist ein Video im Umlauf - ob es so zutreffend ist oder nicht, kann ich nicht sagen - aber ich würde allen hier Anwesenden, und ehrlich gesagt allen in unserem Land, empfehlen, dieses Video anzuschauen. Ich denke, sollte es zutreffend sein, dann ist das eine Schande für alle Medien, für den Journalismus an sich."

Das dritte und bisher letzte Video wurde am 30. Juni veröffentlicht. In diesem Video wiederholt CNN Associate Producer Jimmy Carr, was Bonifield schon früher über das Thema Einschaltquoten gesagt hat: "Diese Entscheidungen werden auf höheren Ebenen gefällt. Und wenn die da oben sagen, wow, Eure Einschaltquoten gehen durch die Decke, macht weiter mit dem, was ihr tut, dann machen wir das: Russland, ISIS, Terror in London, Schießereien in Chicago, so ist das."

Nichts treibt doch Einschaltquoten so zuverlässig nach oben wie die gute alte Methode, Angst zu schüren. Carr gibt auch Einblicke in die faire, unvoreingenommene Geisteshaltung, die Vertreter der Mainstreammedien in Bezug auf Präsident Trump an den Tag legen:
Journalist: "CNN ist objektiv in der Berichterstattung, nicht wahr?"

Jimmy Carr: "In der Theorie."

Journalist: "Was ist die Meinung zu Trump in Medienkreisen?"

Carr: "Wir Insider wissen, dass er ein Clown ist, dass es lachhaft ist, wie unqualifiziert er für sein Amt ist. Er ist wirklich schlecht in dem, was er tut und er hat nicht die Interessen Amerikas in Blick. Wir wissen, dass er total verrückt ist."

"Es ist doch so: Wir sprechen hier von einem Mann, der nicht einmal Republikaner ist, der sich nur angepasst hat, weil er wusste, dass das die Partei ist, die ihm zum Sieg verhelfen kann. Er glaubt nicht an all das, woran diese Menschen glauben."(...)

"90% Prozent von uns sind sich darüber einig, dass er verrückt ist."(...)

Journalist: "Ist es angebracht den Intellekt der amerikanischen Wähler zu hinterfragen?"

Carr: "Oh nein, die sind saudumm."
So sehen die Massenmedien die amerikanische Öffentlichkeit. Das ist die herablassende Haltung, die sicherstellt, dass eine objektive Berichterstattung über Trump oder Russland praktisch unmöglich wird. Es ist die dieselbe Geisteshaltung, die hinter den Berichten über Saddams Massenvernichtungswaffen steckt und die jetzt gerade erklärt, warum es absolut logisch ist, dass der rechtmäßig gewählte Präsident von Syrien sein eigenes Volk mit illegalen chemischen Waffen angreift, wo er doch gerade dabei ist den Krieg gegen die vom Westen unterstützten Jihadisten zu gewinnen. Sie haben es aus erster Hand: Der Journalismus kennt keine Ethik. Dem Journalismus geht es um den Profit.

An diesem Punkt sollte jeder verstanden haben, dass die ganze Russland-Chose Fakenews ist. Derselbe "überwiegende Schwachsinn" dreht seine Runden in den globalen Mainstreammedien. In den US-hörigen Vasallenstaaten kopieren die Medien einen Großteil der Berichterstattung über Trump einfacherweise direkt von den amerikanischen Vorbildern.

Der Hauptgrund für die ganze Geschichte ist, dass Russland noch immer als unüberwindbares Hindernis im Wege geopolitischer Pläne des US-Deep States steht.

Und es ist offensichtlich, dass nicht nur CNN diesen Mist verbreitet. In den vergangenen Tagen haben sowohl die New York Times als auch Associated Press ihre Behauptung zurückgezogen "alle 17 Geheim- und Nachrichtendienste stimmten darüber ein, dass Russland versucht habe die Wahlen von 2016 zugunsten von Donald Trump zu beeinflussen."

In Wirklichkeit war diese vermeintliche "Wahrheit" von handverlesenen Analysten von CIA, NSA und FBI verbreitet wurden. Robert Parry schrieb auf seiner Seite Consortium News:

James Clapper, Director of National Intelligence unter Präsident Obama sowie CIA-Direktor John Brennan räumten in einer vereidigten Aussage im Mai vor dem Kongress ein, dass die Bewertung der Russia-Gate-Affäre viel geringer ausfallen müsse.


Am 8. Mai sagte Clapper vor einem Justiz-Unterausschuss des Senates aus, die Behauptung eines russischen Hacker-Angriffs gehe zurück auf eine Einschätzung der Special Intelligence Community (SIC), ausgewählten Analysten von CIA, NSA und FBI.

"Es ist eine Gemeinschaftsarbeit von den drei Nachrichtendiensten CIA, NSA und FBI, nicht allen 17 Organen der Nachrichtendienstgemeinschaft", sagte der ehemalige DNI. Clapper führte weiter aus, die für die Einschätzung vom 6. Januar verantwortlichen Analysten seien handverlesen von CIA, FBI und NSA.

Aber, wie jeder Nachrichtendienstexperte weiß: Handverlesene Analysten bedeuten auch handverlesene Schlussfolgerungen. Wenn etwa die ausgewählten Analysten bekannte Hardliner in Bezug auf Russland oder Unterstützer von Hillary Clinton wären, würde der Report sehr einseitig ausfallen. Was er ja auch tat.
Und in der Tat war es Hillary Clinton, die die Behauptung der "17 Nachrichtendienste" im letzten Jahr während einer Wahldebatte in Umlauf brachte. Wikileaks twitterte daraufhin, die Behauptung Clintons sei "der vielleicht größte, unverzeihliche Knaller, der jemals absichtlich während einer Debatte losgelassen wurde."

Und so kam es, dass in weniger als einem Jahr die gesamte Russland-Geschichte ins Wanken geraten ist.

Worum geht es hier eigentlich wirklich?

Für Hillary war es sehr dienlich und bequem, Russland für das Hacken der E-Mail-Server des Democratic National Committees (DNC) verantwortlich zu machen. Das falsche Narrativ erfüllte seinen Zweck:
  1. Er lenkte ab vom Inhalt des offen gelegten Materials, das Clinton als korrupte Kriegstreiberin entblößt
  2. Er gab dem Deep State ein Druckmittel, dass er gegen Trump einsetzen konnte
  3. Er bot die Rechtfertigung für die andauernde Anti-Russland-Politik
  4. Er lenkte davon ab, dass Clintons Wahlniederlage darauf zurückzuführen ist, dass ein Großteil der amerikanischen Wählerschaft weiß, dass Clinton eine korrupte Kriegstreiberin ist.
Wenn brisante Informationen über eine Institution offengelegt werden, ist der Schuldige meist ein Insider, der Zugang zu dem veröffentlichten Material hat und eine Rechnung begleichen will. Ist es da nicht verwunderlich, dass die Mainstreammedien diesen möglichen Erklärungsansatz nicht weiter verfolgt haben?

Die veröffentlichten E-Mails beweisen, dass der DNC die Vorwahlen gegen Bernie Sanders quasi manipuliert und damit direkt die eigene Satzung und Verordnungen verletzt hat. Der DNC hat gezielt Strategien entwickelt, um Clintons Nominierung sicher zu stellen. Dazu gehörte etwa die Koordination von Super-PAC-Lobbyinggruppen zur Unterstützung Clintons. Wie zu erwarten war dies ein Affront für Wähler und Unterstützer von Bernie Sanders, die dann auch Klage einreichten gegen den DNC und dessen ehemalige Vorsitzende Debbie Wassermann-Schultz. Und es war auch ein Grund, warum sich viele dieser Wähler in der Folge gegen Clinton wandten.

Interessant zu hören war dann, was die Anwälte des DNC im Gerichtssaal dazu zu sagen hatten, wie der DNC die eigenen Grundsätze der Neutralität sieht.
"Wir hätten auch jederzeit beschließen können, dass wir uns wie in den guten alten Zeiten in ein Hinterzimmer zurückziehen, Zigarren rauchen und so einen Kandidaten festlegen", sagte DNC-Anwalt Bruce Spiva vor einem Gericht in Florida aus.(...)

Die Verteidiger argumentierten zudem, dass der Prozess auf "internen Regeln" beruht, die nicht erzwungen werden können und dass der Begriff "unparteilich" nicht definiert werden kann.
Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass jemand innerhalb des DNCs genug hatte von der Korruption innerhalb der Führungsriege und nicht damit einverstanden war, dass man Clinton in die Hände spielen wollte, um Sanders zu schaden.
Seth Rich
Ermordeter DNC-Angestellter: Seth Rich
Am 10. Juli 2016 wurde Seth Rich in den frühen Morgenstunden in der Nähe seines Hauses in Bloomingdale, Washington DC, erschossen. Der 27-jährige war angestellt beim DNC und arbeitete dort an der Wähler-Datenbank. Die Polizei nannte seinen Tod einen versuchten Raubüberfall, obwohl Besitztümer wie Portemonnaie, Kreditkarten und Handy nicht gestohlen wurden. Er wurde eine Woche, nachdem die ersten E-Mails auf Wikileaks veröffentlicht wurden, erschossen.

Viele haben vermutet, dass Seth Rich die undichte Stelle beim DNC war.

Wikileaks ist soweit gegangen, eine Belohnung von 20.000 Dollar auszusetzen für Hinweise, die zur Ergreifung des Mörders von DNC-Mitarbeiter Seth Rich führen. Während eines Interviews mit dem niederländischen Fernsehsender Niewsurr deutete Julian Assange selber an, dass Seth Rich der Informant gewesen sein könnte und dass sein Tod eine Attentat war:


Julian Assange: "Whistleblower setzen sich hohen Risiken aus und unternehmen enorme Anstrengungen, um uns Material zu Verfügung zu stellen. Ein Beispiel ist der 27-jährige DNC-Angestellte, der aus unerklärlichen Gründen in den Rücken geschossen und ermordet wurde, während er eine Straße in Washington entlang ging."

Moderator: "Das war doch ein reiner Raubüberfall, oder nicht?"

Assange: "Nein. Dafür gibt es keine Hinweise."

Moderator: "Worauf wollen Sie hinaus?"

Assange: "Ich will darauf hinaus, dass unsere Quellen Risiken eingehen und sie geraten in Sorge, wenn solche Dinge geschehen."

Moderator: "War er denn einer Ihrer Informanten?"

Assange (kopfnickend): "Wir geben keine Auskunft, wer unsere Quellen sind."

Moderator: "Warum dann diese Anspielung?"

Assange: "Weil wir ein Verständnis dafür entwickeln müssen, was in den USA auf dem Spiel steht und dass unsere Quellen ernstzunehmenden Risiken ausgesetzt sind. Deshalb kommen sie zu uns, damit wir ihre Anonymität wahren."

Moderator: "Aber es gehört doch einiges dazu, einen Mord zu unterstellen... denn das tun Sie mit dieser Aussage ja im Grunde."
Wenn Seth Rich einfach nur ein Angestellter des DNCs war, der in einem versuchten Raubüberfall erschossen wurde, warum sollte Julian Assange, Gründer von Wikileaks, dann ausgerechnet diesen Mord als Beispiel nennen für das Risiko, das Informanten eingehen? Und zudem noch eine Belohnung zur Aufklärung dieser Straftat aussprechen?

Es steht außer Frage, dass Informanten von Wikileaks sehr gefährlich leben.

In einer der veröffentlichten E-Mails verleiht Clintons gruseliger Wahlkampfleiter John Podesta seiner Begeisterung dafür Ausdruck, ein Exempel an einem vermeintlichen Informanten statuieren zu wollen, unabhängig davon, ob man echte Beweise habe. Woraufhin Wahlkampfmanager Robby Mook antwortet, dass er "es großartig fände, wenn ein Exempel statuiert werde".

Interessanterweise hat Seth Rich während des Election Data Summits die Integrität geheimer Abstimmungen hinterfragt (aus guten Gründen!). Es entsteht das Bild eines Menschen, der ehrliche Bedenken bezüglich der Transparenz des Wahlvorgangs hatte und vielleicht gerade deshalb Informationen weitergegeben hat.

Erst kürzlich hat sich Newt Gingrich, Sprecher des Repräsentantenhauses, der Gruppe derer angeschlossen, die den Mord an Seth Rich hinterfragen. Während eines Interviews mit dem Fernsehsender Fox sagte er:
Da haben wir diese fragwürdige Geschichte des jungen Mannes, der für das Democratic National Committee gearbeitet hat und anscheinend um vier Uhr in der Früh ermordet wird. Er soll an die (...) 53.000 E-Mails und 17.000 Anhänge an Wikileaks weitergegeben haben. Und niemand ermittelt in diesem Mord.
Wie wir gesehen haben, gibt es eine ziemliche Diskrepanz in der Berichterstattung über Seth Rich und den Meldungen über russische Hacker. Wenn nur eine dieser Erklärungen stimmen kann, sollte man sich fragen: Welche ergibt mehr Sinn?

Wer auch immer der Informant war, er war ein wahrer Patriot. Aber die Massenmedien haben kein Interesse daran, Fragen über den Tod von Seth Rich zu stellen, oder die Wahrheit hinter den Russland-Vorwürfen aufzudecken. Sie sind vollauf damit beschäftigt, ihre Quoten in die Höhe zu treiben und Profit zu machen. Das macht es immer mehr zur Aufgabe alternativer Medien (wie auch SOTT.net), die Wahrheit, so weit dies möglich ist, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.